© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/17 / 19. Mai 2017

Haltungsnote
Wider die „Hexenjagd“
Gil Barkei

In der heftigen Debatte um Xavier Naidoo und sein von Kritikern als rechtspopulistisch diffamiertes Lied „Marionetten“ (JF 20/17) hat nun Michael Mittermeier den Sänger aus Mannheim in Schutz genommen. 

„Ich verstehe nicht, wo dieser Haß und diese extreme Hetze gegen Xavier herkommen, und diese Sucht, einfach Urteile zu fällen ohne wirkliche Beweise“, schrieb der Komödiant auf Facebook. Viele würden „ihre Augen und Ohren bewußt verschließen, weil sie ihre Sicht darauf bereits einzementiert haben“.

Die „Hexenjagd“ nehme „groteske Züge“ an, kritisierte er und warf den Medien ein „seltsames Spiel“ vor. Der Song sei „schlimmstenfalls ein mittelmäßiger Kabarett-Text. Da lachen sich Punk-Bands kaputt, für was man textlich in diesem Land schon durchs mediale Dorf getrieben wird.“ Mittermeier betonte in dem Beitrag auf seinem Profil, er habe sich alle Lieder von Naidoo angehört, „und es ist schwer, darin überall den Haß zu finden“. Viele Journalisten hätten in der Diskussion „einfach mal vom Nachbarn“ abgeschrieben, ohne die Vorwürfe selbst zu prüfen. Er selbst teile „nicht alle Verschwörungstheorien und Ansichten“ von Xavier Naidoo, aber habe als Freund selbst gesehen, wie dieser lebe – „und darauf kommt es an“.