© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 22/17 / 26. Mai 2017

Meldungen

Beschäftigungstherapien für beißwütige Schweine

ROSTOCK. Viel Fleiß investieren Biologen des Leibniz-Instituts für Nutztierbiologie und des Friedrich-Loeffler-Instituts für Tierschutz, um zu verhindern, daß Schweine sich gegenseitig beißen. Die Angewohnheit, Artgenossen die Schwänze abzubeißen, stellt Züchter vor Probleme, und sie stutzen daher Ferkeln kurz nach der Geburt die Schwänze. Eine Praxis, die auf so starken Protest von Tierschützern gestoßen ist, daß die EU auf ein Verbot des Kupierens zusteuert. Weil nicht allein die Extrembedingungen der Massentierhaltung, sondern mehr als hundert andere Risikofaktoren für Streß im Stall sorgen und blutige Orgien auslösen, arbeiten die deutschen Forscher an komplexen „Schwanzbeiß-Interventions-Programmen“. Erste Erfolge zeichneten sich durch „Beschäftigungstherapien“ ab: Kautschukstangen, an denen die Tiere herumbeißen, hätten sich bereits bewährt (Forschungsfelder, 1/17). (li)

 www.fbn-dummerstorf.de/





Malaria: Multiresistenter Erreger breitet sich aus

Bangkok. Vor 60 Jahren tauchten Chloroquin-resistente Malariastämme im kambodschanisch-thailandischen Grenzgebiet auf. Sie benötigten zehn Jahre für die weltweite Verbreitung und forderten den Tod von Millionen Menschen, zumeist unter den Kindern Afrikas. Forscher des Tropenmedizinischen Instituts der Mahidol-Universität Bangkok schließen eine Wiederholung dieser Katastrophe nicht aus, da sie derzeit in der Mekong-Region einen multiresistenten Malariastamm auf dem Vormarsch sehen. Der von Anopheles-Mücken übertragene Erreger Plasmodium falciparum reagiere nicht mehr auf die gängige Artemisinin-haltige Therapie. Diese erstmals 2008 nachgewiesene Erregervariante habe inzwischen weniger gefährliche Stämme in der Region verdrängt und sei von Thailand ins südliche Laos vorgedrungen. Die weltweite Expansion dieses Stammes müsse daher befürchtet werden (Naturwissenschaftliche Rundschau, 3/17). (dm)

 ncbi.nlm.nih.gov





Nach Toyota nun Volvo: Pkw ohne Dieselmotoren

Göteborg. Volvo will ab 2020 seine Modellpalette auf teilelektrische Plug-in-Hybride und E-Autos umstellen. „Aus heutiger Sicht werden wir keine neue Generation Dieselmotoren mehr entwickeln“, erklärte der Vorstandschef Håkan Samuelsson in der FAZ. Der ursprünglich schwedische und seit 2010 zum chinesischen Geely-Konzern gehörende Autobauer steigerte 2016 seinen Deutschlandabsatz um 10,5 Prozent auf 39.923 Pkws, davon überwiegend Mittelklasse- und Geländewagen mit Dieselmotor. Toyota hatte anläßlich der Tokyo Motor Show 2015 angekündigt, künftig auf Hybrid- und Brennstoffzellenantrieb zu setzen. (fis)

 www.volvocars.com/





Erkenntnis

„Die Veränderungen, die die digitale Revolution mit sich gebracht hat, sind permanent erlebbar. Komisch wird es, wenn Kinder am Strand keine Löcher mehr buddeln, sondern unter Handtüchern liegen, damit sie mit dem iPad spielen können.“

Gisela Kaiser, Münchner Philosophin