© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 23/17 / 02. Juni 2017

Identitätsprüfung von Asylsuchenden
Bananen-Behörde Bamf
Michael Paulwitz

Wer einen Betrüger entlarven könnte, aber die Hilfsmittel dafür zurückweist, der billigt und begünstigt offenkundig bewußt den Betrug. Anders ist nicht zu deuten, daß das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) bereits vor über einem Jahr abgelehnt hat, einsatzfähige Spracherkennungsprogramme zur Aufdeckung der wahren Herkunft von Asylbewerbern anzuwenden.

Datenschutz? Welche „Daten“ sollten denn da geschützt werden – die erlogenen Schwindel-Identitäten von Asylbewerbern? Selbst wenn die „Datenschutz“-Bedenken stichhaltig wären, müßten sie gegen die legitimen Ansprüche rechtstreuer Bürger auf Sicherheit und redlichen Umgang mit Steuergeldern abgewogen werden. Die fraglichen Programme hätten die 14 falschen Identitäten von Anis Amri und anderen Abzockern enttarnen und dazu beitragen können, den späteren Attentäter rechtzeitig aus dem Verkehr zu ziehen. 

Mit Behörden wie dem Bamf macht Deutschland sich zur Bananenrepublik. Und bei alledem nicht vergessen: Der eigentliche Skandal ist, daß ganze Behördenapparate sich mit solchen grotesken Betrügereien überhaupt herumschlagen müssen. Wer aus einem sicheren Nachbarland kommt, keinen Paß dabeihat und auch noch Märchen über seine Herkunft erzählt, dürfte gar nicht erst ins Land gelassen werden. So einfach ist das mit Recht und Ordnung.