© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 26/17 / 23. Juni 2017

„Nicht mit uns“-Demo gegen islamistischen Terror
Ende der Täuschung
Boris T. Kaiser

Was zum Beweis für den friedlichen Islam werden sollte, geriet zum Beleg für den Gleichmut vieler hier lebender Muslime gegenüber dem Morden im Namen ihres Glaubens. Selbst der Deutschlandfunk nannte die „Nicht mit uns“-Demonstration, einen „PR-Gau für die islamischen Verbände“. Natürlich nur, um im Anschluß die Lieblingssorge vieler Journalisten zu äußern, daß nun Rechte das Debakel für antiislamische Hetze nutzen könnten.

Dennoch kamen, angesichts der lächerlich geringen Teilnehmerzahl der großangekündigten „Friedensdemo“, selbst eingefleischte Islamversteher nicht mehr umhin sich zu fragen, was eine Glaubensgemeinschaft, die stets behauptet, ihre Religion würde durch Extremisten mißbraucht, davon abhält gegen diesen Mißbrauch zu protestieren.

Die Tatsache, daß Ditib als einer der Hauptverbreiter der „Das hat nichts mit dem Islam zu tun“-Lüge seine Teilnahme an der Demo absagte, mag zum Flop beigetragen haben, kann aber nicht die ganze Misere erklären.

Waren Kölns Muslime schon nach der Silvesternacht 2015 verdächtig ruhig, können nun kaum mehr Zweifel daran bestehen, daß ein Großteil der Gemeinschaft zwar noch friedlich, aber keineswegs so liberal ist, wie man es sich vielerorts eingeredet und erhofft hat. Die Enttäuschung ist das Ende der Täuschung und der Beginn der Erkenntnis.