© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 26/17 / 23. Juni 2017

Meldungen

Positionspapier für neue Landwirtschaftspolitik

STUTTGART. Anläßlich von 40 Jahren Bundesnaturschutzgesetz beklagen Verbandsfunktionäre, daß Deutschland von der Erreichung zahlreicher Zielwerte „meilenweit entfernt“ sei. Das Gesetz, das 1977 das Reichsnaturschutzgesetz von 1935 ablöste, schreibe aber ein im internationalen Vergleich „umfangreiches und ausdifferenziertes Regelwerk“ vor. Da der Verlust der Arten- und Lebensraumvielfalt weitergehe, haben 30 Organisationen ein Positionspapier „Für eine gesellschaftlich unterstützte Landwirtschaftspolitik“ verfaßt. Ein „Weiter so“ dürfe es in der EU-Agrarpolitik nicht geben. Auf die für 2020 von der EU-Kommission angekündigte Reform dürfe man nicht warten. Noch 2017 müßten Bund und Länder Agrargelder umschichten und Fördermaßnahmen für agrarischen Tier- und Umweltschutz sowie zur Stärkung kleinerer und mittlerer Höfe beschließen. (dg)www.euronatur.org



Vom Waldschutzziel für 2020 noch weit entfernt

STUTTGART. Fünf Prozent des forstlich genutzten deutschen Waldes, so sah es die 2007 formulierte „Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt“ vor, sollten bis 2020 als Totalreservate ausgewiesen sein. 2013 lag dieser Flächenanteil der Wälder mit natürlicher Entwicklung aber erst bei 1,9 Prozent. Trotzdem, so kritisiert Eckhard Jedicke, Schriftleiter von Naturschutz und Landschaftsplanung (5/17), nehme „plumpe Lobbyarbeit“ von Forst- und Holzwirtschaft für die Nutzung der gesamten Waldfläche wieder deutlich zu. Dort habe man noch nicht begriffen, daß ungenutzte Wälder eine andere Artenvielfalt aufweisen, als dies Wirtschaftsland leisten könne. Wolle man Biodiversität in Wäldern erhalten, funktioniere dies zwar nicht mit hundertprozentigem Nutzungsverzicht, aber gewiß nicht mit 100 Prozent Nutzung. (ck) www.nul-online.de



Ministerin Wanka lobt ihre High-Tech-Strategie

WEINHEIM. Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) sieht Verbesserungen bei ihrer „High-Tech-Strategie“, die eine „kohärente und verläßliche Forschungs- und Innovationspolitik in Deutschland etabliert“ habe. So sei 2015 mit 650.000 Beschäftigten, die in Forschung und Entwicklung tätig waren, ein Spitzenwert erreicht worden – zwölf Prozent mehr als 2014. Die Strategie solle eine breite gesellschaftliche Basis für die digitale Wirtschaft und intelligente Mobilität schaffen, indem „Bürger die daraus resultierenden sozialen Innovationen aktiv mitgestalten“. Um dafür Investitionen forschender Firmen zu fördern, will Wanka weiter auf die Projektfinanzierung ihres Ministeriums sowie auf Steuererleichterung setzen (Physik Journal, 5/17). (li)www.pro-physik.de



Erkenntnis

„Eine Kamera an einer Außenwand wird nach ihrer Installation oft nicht mehr aktualisiert. Ein Problem ist, daß solche Geräte relativ leistungsschwach sind und keine starke Verschlüsselung zulassen.“
Florian Skopik, IT-Sicherheitsexperte am Austrian Institute of Technology



Es gibt Zeiten, in denen die öffentliche Meinung die schlechteste aller Meinungen ist.

Nicolas Chamfort (1741–1794)