© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 27/17 / 30. Juni 2017

Lesereinspruch

Brandgefährlich

Zu: „Kollateralschaden der Energiewende“ von Martina Meckelein (JF 26/17)

In Ihrer redaktionellen Anmerkung über die „Probleme der Styropordämmung“ weisen Sie auf die „nicht brennbare Steinwolle“ hin, deren Nachteil anscheinend nur in den um 30 Prozent höheren Kosten als die Wärmedämmung mit Styropor zu sehen sei. Zwar läuft  Steinwolle unter „schwer entflammbar“, aber diese Angabe ist wortwörtlich zu nehmen: Steinwolle verbrennt ohne Flammen! 

Bei einer Vorführung von Steinwolle als Dämmstoff, die einige Jahre zurückliegt, konnte ich erleben, wie sich das Feuer entlang der Fasern glühend und Funken streuend durch den Ballen der Steinwolle hindurchfraß. Zwar entstanden keine Flammen, aber der glühende Ballen brach schließlich zusammen. 

Vorführer war der Erfinder des Herstellungsverfahrens der Steinwolle. Interessent war eine Firma, die Großprojekte wie Kühlhäuser und Schiffe (einschließlich U-Boote) dämmte. Ich weiß nicht mehr, wie sich das Geschäft entwickelt hat. Aber daß Steinwolle nicht „nicht brennbar“ ist, habe ich nicht vergessen.

Prof. Horst Göbel, Niefern-Öschelbronn