© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 28/17 / 07. Juli 2017

Meldungen

Thomas-Mann-Preis geht an Brigitte Kronauer

LÜBECK. Die Schriftstellerin Brigitte Kronauer (76) erhält den mit 25.000 Euro dotierten Thomas-Mann-Preis 2017. Sie habe ein großes Werk geschaffen, das durch Scharfsinn und Artistik zu den bleibenden literarischen Zeugnissen der Nachkriegszeit zähle, begründete die Jury die Entscheidung. Kronauers Erzählungen und Romane seien „Sprachkunstwerke, die formale Kühnheit mit psychologischer Subtilität verbinden“. Zuletzt erschien von ihr der Roman „Der Scheik von Aachen“ (Klett-Cotta, 2016). Der von der Hansestadt Lübeck und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste gemeinsam vergebene Thomas-Mann-Preis soll Brigitte Kronauer am 18. Oktober in der Münchner Residenz überreicht werden. Die Laudatio hält der Schriftsteller Martin Mosebach. In den Vorjahren erhielten Jenny Erpenbeck, Lars Gustafsson und Rüdiger Safranski den Thomas-Mann-Preis. (tha)

 www.badsk.de





Hahne: „Theologie der Beliebigkeit“

ERFURT. Viele Kirchen pervertieren die Lehre Martin Luthers (1483–1546) zu einer Theologie der Beliebigkeit und Gefälligkeit. Diese „Wünsch-dir-was“-Botschaft, die nach Umfragen und Beifall schielt, hat mit der Entschiedenheit der Reformatoren oder der Widerstandskämpfer vom Schlage Dietrich Bonhoeffers (1906–1945) nichts mehr zu tun. Diese Ansicht vertrat der Fernsehjournalist Peter Hahne am 2. Juli in Erfurt-Stotternheim. Er predigte vor rund 900 Besuchern in einem Gottesdienst am sogenannten Lutherstein. Er erinnerte an die Entscheidung Luthers, Mönch zu werden, nachdem er dort am 2. Juli 1505 in ein schweres Gewitter geraten war und Todesangst hatte. „Der Donnerschlag von Stotternheim war kein laues Lüftchen, er hat die Welt aus den Angeln gehoben, weil ein Mensch den Auftrag Gottes zu seinem Lebensinhalt gemacht hat“, sagte Hahne. Auch für Christen heute sollten allein Jesus und sein Wort maßgebend sein. Wo das nicht mehr gelte, handele es sich bei Kirchen und Christen, die sich auch noch nach Luther nennen, um Mogelpackungen. Hahne: „Wo Luther draufsteht, muß Bibel drin sein, sonst ist der Tatbestand des Etikettenschwindels gegeben.“ (idea/JF)





Kulturhaushalt steigt um 300 Millionen Euro

BERLIN. Der Kulturetat im Bundeshaushalt für 2018 steigt um 312 Millionen auf insgesamt etwa 1,67 Milliarden. Das entspricht einer Erhöhung von 23 Prozent gegenüber dem Regierungsentwurf des Vorjahres. Diese Bewilligung sei ein „großartiges Signal für den gesamtgesellschaftlichen Wert der Kultur“, sagte Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien. (ym)