© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 28/17 / 07. Juli 2017

Leserbriefe

Zu: „Die Kanzlerin buchstabiert ihr Land“ von Karlheinz Weißmann, JF 27/17

Kein Volk der Dichter und Denker

Was ist für Angela Merkel deutsch? Die Dinge des täglichen Lebens sind deutsch, wie Dackel, Bauhaus, Vater Rhein, Porsche, Verantwortung für Israel usw. Kein Wort vom Volk der Dichter und Denker, von Philosophen, die die Welt bewegen, von Kant, Schiller, Goethe usw., von den technischen Innovationen, von der Sprache, die alle Deutschen vereint. Nichts erfährt man davon in Angela Merkels Deutschlandbild. Gott schütze uns vor solch einer Kanzlerin!

Ferdinand Kaufmann, Ettlingen






Zu: „Wir Kinder Helmut Kohls“ von Dieter Stein, JF 26/17

Würdigen Staatsakt verdient

Auch ich, CDU-Mitglied von 1981 bis 2011, gehörte gewissermaßen zu den Kindern Helmut Kohls, obwohl ich erst mit 21 Jahren in die CDU und die Junge Union eintrat. 

Bei manchem, auch Negativem, was mit Helmut Kohl verbunden ist (zum Beispiel die Spendenaffäre), überwiegen doch insgesamt die positiven Seiten seines politischen Wirkens. Deshalb hätte er, der entsprechend dem Amtseid (Artikel 56 Grundgesetz) seine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes gewidmet und seinen Nutzen gemehrt hat, durchaus einen würdigen Staatsakt in Deutschland verdient. Es ist traurig, daß es dazu wohl nicht kommt. Welches andere Volk würde so mit einem ehemaligen, insgesamt verdienstvollen Regierungschef umgehen?

Uwe Bendig, Merseburg




Gravierendste Fehlleistung

Dieter Stein hat in seinem Nachruf auf Helmut Kohl wohl die gravierendste Fehlleistung vergessen, wie Kohl selbst in diesem speziellen Fall die Lebensweisheit seiner Mutter vergessen hat, daß „die Hand, die segnet, zuerst gebissen wird“. Über alle Kabinettsumbildungen hinweg blieb Angela Merkel seine einzige ostdeutsche Ministerin, und bis zu seinem Machtverlust 1998 hielt er die Hand über seinem „Mädchen“. Von ihm hat er am wenigsten erwartet, daß sie ihn abserviert – und Deutschland gleich mit. Denn „entscheidend ist, was hinten rauskommt“: Klimahysterie, Ener-giewende, Eurorettung, Atomausstieg und Flüchtlingsflut.

Prof. Dr. Dr. Hans E. Müller, Braunschweig




Noch größeren Dank schuldig

In einem für uns Deutsche glücklichen Moment der Geschichte hat der kürzlich verstorbene Helmut Kohl die historische Chance zur Wiedervereinigung besonnen und beherzt ergriffen und die Dinge trotz Widerstands einiger alter europäischer „Freunde“, aber mit großer Hilfe der außereuropäischen Mächte USA und besonders der damaligen Sowjetunion zum Guten für Deutschland gewendet. Dafür sind wir ihm alle große Anerkennung und noch größeren Dank schuldig. Möge er trotz mancher menschlicher Schwächen und Fehler in Frieden ruhen! 

Henning Burgwald, Kappeln






Zur Karikatur: „Man muß Prioritäten setzen im Leben“, JF 27/17

Die kritische Masse überschritten

Die geringe Beteiligung bei der Moslem-Demo gegen den IS-Terror war erwartbar. Sie haben es nicht mehr nötig, für die Galerie zu spielen. Sie zeigen immer deutlicher und fordernder ihre Moral. Der einzelne Moslem mag ein lieber Kerl sein, aber sie haben die kritische Masse überschritten, so daß der Massendruck das Handeln des einzelnen bestimmt. Da hilft nur Null Toleranz und harte Kante, sowohl von der Justiz, aber besonders bei den Sozialämtern.

Alfred Hajek, Dresden






Zu: „Die große Infamie“ von Andreas Lombard, JF 26/17

Bekloppte Kommunikation

Das von Rolf Peter Sieferle thematisierte Migrationsproblem illustriert folgendes Beispiel: Gelegentlich unterhalte ich mich mit schwarzen Asylanwohnern. Hier aus einem Gespräch, wörtlich wiedergegeben: Ich: „Warum bist du hier?“ Er: „Ich will ein schönes Leben.“ Ich: „Verstehe ich. Aber damit du ein schönes Leben hast, müssen wir arbeiten. Was sagst du dazu?“ Er: „Ihr seid ja bekloppt.“

Joachim Gohlicke, Münster






Zu: „Bis zur letzten Minute kämpfen“ von Lukas Steinwandter, JF 26/17

Fake News in 95 Thesen

Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz im Lutherjahr führt mich zu der Einschätzung, daß die 95 Thesen vor 500 Jahren von den Machthabern als „Fake News“ bewertet wurden. Es bleiben nur noch zwei Fragen: Wie lange hingen sie an der Kirchentür? Und: Wurde die Kirchenleitung hierfür zur Verantwortung gezogen?

Ferdinand Gesell, 

Grenzach-Wyhlen


Zu: „Demokratisch, weil gegen die AfD“ von Ronald Berthold, JF 26/17

Allheilmittel gegen Rechts

Alle linkslastigen Medien, „Eliten“ in Politik, Wissenschaft, Gesellschaft, Comedians und wer sonst noch glaubt, Gutes zu tun, schlägt auf die AfD ein. Und der Genosse Martin Schulz hat in seiner göttlichen Ansprache zum Parteitag in Dortmund festgestellt, die AfD gehöre nicht zu Deutschland, wofür es weiteren Beifall gab. Leider ist das politisch-mediale Deutschland in erschreckender Weise zur DDR 2.0 mutiert. 

Deshalb ist es nicht verwunderlich, wenn alle nicht konformen Meinungen oder Aktivitäten zu bekämpfen oder zu verdammen sind. Insofern verwundert es nicht, daß Wahlfälschungen zu Lasten der AfD erfolgen, der Wahlkampf massiv behindert wird oder daß Tagungsstätten für die AfD kaum bereitstehen, weil die Eigner der Stätten massiven Repressalien ausgesetzt sind. Der sogenannte „Kampf gegen Rechts“ ist das Allheilmittel, um von einer völlig fehlgeleiteten Politik eines souveränen Staates abzulenken. Ein repräsentatives jüngstes Beispiel ist hier die diffamierende Berichterstattung der Lausitzer Rundschau über die Demonstrationen in Cottbus unter der Regie von Zukunft Heimat e.V.

Ulrich Böhm, Cottbus






Zu: „Bismarcks Werk wird 150“ von Hans-Otto Schulze, JF 26/17

Mit Bismarck kein Weltkrieg

Da ich als Parteiloser die JF von Anbeginn unterstützt habe, lese ich auch als bald 94jähriger alles Politische und Historische mit größter Akribie. Ihr Bismarck-Beitrag hat mir sehr gut gefallen. Für mich ist Bismarck der größte Politiker. Sein Abgang 1890 hat Deutschland Unglück gebracht. Er hatte zu Recht vor der Auflösung des Rückversicherungsvertrages gewarnt. Auch jedes Abenteuer auf dem Balkan bringt nur Unglück. Bei ihm wäre es nie zum Ersten Weltkrieg gekommen und auch zu keinem niederträchtigen Vertrag von Versailles. Dann wäre uns auch der Hasardeur, Megalomane und Oberverbrecher Hitler erspart geblieben.

Heinz Brückner, Hamburg






Zu: „Angriff auf die Natur“ von Friederike Hoffmann-Klein, JF 26/17

Inkonsequente Grüne

Zur Ergänzung dieses lehrreichen und überzeugenden Artikels möchte ich folgendes hinzufügen: Noch vor SPD und FDP sind die Grünen für die „Ehe für alle“. Das ist seltsam, da die Grünen sinnvollerweise gegen Genmais und ähnliche Manipulationen der Natur sind und damit Differenzierung wünschen. Nach biologischem Verständnis ist es eindeutig, daß nur durch die Beziehung von Mann und Frau Kinder entstehen können. Deshalb gebührt dieser Beziehung ein besonderer Schutz und eine besondere Wertschätzung.

Friedbert Erbacher, Uffenheim






Zu: „Kollateralschäden der Energiewende“ von Martina Meckelein, JF 26/17

Dämmstoff Styropor verbieten

Seit knapp 28 Jahren bin ich Unternehmer in der Fassadenbranche und kenne daher den Dämmwahn mit den sogenannten Wärmedämmverbundsystemen. Die dabei meist eingesetzte Polystyrol-Dämmung, im Volksmund Styropor, ist zu Recht in Verruf geraten. Aber auch der künstliche Dämmstoff Polyäthylen, welcher in London als Brandbeschleuniger wirkte, wird in sogenannten Sandwichpaneelen aus Alu ebenfalls in Deutschland verarbeitet.

Die Verstrickungen zwischen der Lobby und der Politik sind seit der „Energiewende“ offensichtlich. Sie alle haben sich zum Ziel gesetzt, Deutschlands Wohnhäuser in Hartschaumplatten zu hüllen. In Berlin sind die Vertreter der Dämmstoffindustrie häufig gesehene Gäste auf den Fluren des Bundestages. Wegen der aktionistischen Entscheidungen zur Energiewende und damit der steuerlichen Förderung zum Aktionsplan Klimaschutz und zum Aktionsplan Ener-gieeffizienz ist die Industrie besonders aktiv. Die Lobbygruppen sind gut vernetzt, etwa durch Marianne Tritz, frühere Bundestagsabgeordnete der Grünen, die seit 2013 als Geschäftsführerin die Interessen des Gesamtverbandes Dämmstoffindustrie vertritt. 

Aber problematisch sind Styropor-Dämmungen aus Expandiertem Polystyrol (EPS) nicht nur in ihrer Eigenschaft als Brandbeschleuniger, wie in Ihrem Artikel beschrieben. Aufgrund bindender Acrylate, Zellulose etc. verhalten sie sich als Algen- und Schimmelbeschleuniger. Damit die Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) nicht so schnell veralgen, werden sie mit verharmlosend bezeichneten Algiziden und Fungiziden angereichert. Diese sind jedoch gefährliche Pestizide wie etwa Zinkoxid, Zinkpyrithion oder Carbendazim, das in Silikondichtstoffen als Pilzhemmer eingesetzt wird. Letzteres ist ein nachgewiesenes Keimzellmutagen und sehr giftig für Wasserorganismen. 

Auch bauphysikalisch betrachtet sind die EPS-WDVS mit einer Diffusionsfähigkeit von vier bis sechs Prozent nicht besonders förderlich für ein gesundes Raumklima in Wohngebäuden. Nach den Vorgaben der EnEV von 2014 wird Wärmedämmung für Hausbesitzer unter dem Deckmäntelchen der CO2-Reduzierung bei jeder Fassadensanierung zur Pflicht. Die Lebensdauer von modernen Wärmedämmverbundsystemen aus WDVS-Materialien liegt durchschnittlich bei nur 22 Jahren, dann stehen deren Erneuerung und die Frage an, was mit diesen Fassadenmaterialien von schätzungsweise 650 Millionen Quadratmetern geschehen soll. Verbrennen, deponieren? Dabei sind die Entsorgungsprobleme schon heute akut. So hatten Ende vergangenen Jahres in Deutschland aufgrund einer Verordnung keine Entsorgungsbetriebe mehr Styroporplatten aus WDVS mehr angenommen. Erst ein im Bundestag eiligst gefaßter Beschluß vom 17. Dezember 2016 hat ermöglicht, daß für zwölf Monate diese Dämmstoffe wieder als normaler Baumischabfall kostengünstig angenommen werden. 

Als ehemaliges Mitglied des NRW-Landesfachausschusses Bauen, Wohnen & Verkehr bin ich nicht für eine generelle Abschaffung der EnEV, da es unbedenkliche Alternativen zum EPS gibt. Die EnEV sollte aber deutlich entschärft und Styropor als Dämmstoff an Hausfassaden verboten werden.

Burkhard Schröder, Krefeld






Zu: „Teuer und gefährlich, aber lukrativ“ von Christian Schreiber, JF 25/17

Zwangsbestrahlung verweigern

Die Energie-Box („Smart Meter“) macht krank! Das ist das Gefährliche an dem neuen Ablesegerät, das jedem Haushalt aufgezwungen werden soll. Der Autor nennt lediglich zwei Stichworte, die die Gefährlichkeit untermauern sollen: Blackout und Cyberangriffe. Viel gefährlicher sind jedoch die mikrowellen- beziehungsweise röntgenartigen Strahlungen, denen die Menschen ständig ausgesetzt sind. 

Wie bei Smartphones hat der neue „Smart Meter“-Zähler dazu einen GPRS-Sender, die Frequenz ist eine Mischung aus GSM und 3G (UMTS). Es ist Breitband, weshalb das Gerät ständig an ist und die Bewohner permanent bestrahlt, nicht nur für Sekunden in der Woche, wie es die Herstellerfirma behauptet. Bereits bei Smartphones wurde bekanntlich vor den ungeklärten Strahlungsbelastungen gewarnt. Warum soll man sich auf der gleichen gefährlichen Basis ständig funkende Geräte in der Wohnung installieren lassen? Schweden machte den Anfang mit dem Zwangseinbau 2009. Dort zeigten sich in der Bevölkerung erste Wirkungen: körperliche und seelische Beschwerden, Schlafstörungen und Bewußtseinsstörungen bis zur Beeinträchtigung des Gedächtnisses. Mikrowellen verursachen Krebs. Einem zwangsweise Einbau kann sich angeblich nach EU-Recht keiner entziehen. Doch jeder hat das Recht, diese Zwangsbestrahlung zu verweigern.

Peter Windhövel, Halberstadt






Zu: „Der längste Tag des Jahres“ von Verena Rosenkranz, JF 25/17

Nicht an den Externsteinen

Die Sommersonnenwende darf an den Externsteinen im Teutoburger Wald nicht mehr gefeiert werden. Dort scheint die Sonne früh am Morgen durch das Loch im Felsen – am Abend lauert schon die Polizei und nimmt sofort das gesammelte Holz für das Feuer weg!

Kersti Geiseler, Meersburg






Zu: „370 Angriffe“ von Martina Meckelein & Fabian Schmidt-Ahmad, JF 24/17

Rechtsstaat lächerlich gemacht

Hier werden Fälle dargestellt, die durchweg den Straftatbeftand Nötigung  erfüllen. Nach § 240 Strafgesetzbuch wird wegen Nötigung mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt. Daß die Staatsanwaltschaften auch nur in einzelnen der dargestellten Fälle tätig geworden wären, ist nicht bekanntgeworden. So wird der von Politikern immer wieder lautstark gepriesene Rechtsstaat lächerlich gemacht. Und dazu schweigen die Bundesregierung, die Politiker und die Medien! Das läßt sich nur so deuten, daß sie insgeheim mit den Nötigungen einverstanden sind und der Rechtstaat ihnen gleichgültig ist.

Dedo Graf Schwerin, Krosigk