© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 29/17 / 14. Juli 2017

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Krawall mit Ansage“, JF 28/17

Hölle war angekündigt

Mit der Ansage „Willkommen in der Hölle“ randalieren und fackeln die Links­autonomen in Hamburg am Wochenende ab, was ihnen in den Weg kommt. Zig Millionen Euro stellt der Staat bereit für den „Kampf gegen Rechts“, aber was wird unternommen gegen die linke Gewalt? Gewalt muß vom Staat konsequent geahndet werden, es muß gleichgültig sein, ob diese von rechts oder von links kommt. Ist der Staat auf dem linken Auge blind? So sieht dann auch das Ergebnis aus, wenn man „Linke“ pflegt und eine heimliche Freude empfindet, wenn gegen rechte Gruppierungen randaliert wird.

Horst Niehues, Sulz am Neckar






Zu: „In Windeseile durchgepeitscht“ von Birgit Kelle, JF 28/17

Weder Verstand noch Logik

Vor der Abstimmung über die „Ehe für alle“ wurde viel von Emotion geredet. Wünschenswert wäre mehr Verstand und Logik gewesen: Es gibt Heilkräuter, Küchenkräuter, Unkräuter und andere mehr. „Kräuter“ ist also ein Überbegriff! Und nun ist auch „Ehe“ zum Überbegriff geworden und zwar für die „normale Ehe“, für die „Schwulenehe“ und für die „Lesbenehe“. Da sich diese Unterbegriffe vermutlich in den allgemeinen Sprachgebrauch einbürgern werden, bezweifle ich, ob die in einer „Eingetragenen Partnerschaft“ Lebenden mit dem Beschluß „Ehe für alle“ irgend etwas gewonnen haben.

Hans-Christian Hartig, Goch am Niederrhein




Gravierende Probleme tabuisiert

Es ist merkwürdig, daß die Homo-Ehe auf der politischen Bühne zur Bedingung für künftige Koalitionen und somit zu einem Hauptthema deutscher Politik gemacht wird. Will man so von weit gravierenderen Problemen wie Kinderarmut und Rente ablenken? Bei der Rentenberechnung gehören homosexuelle Partnerschaften seit langem zu den Gewinnern. Um so mehr in häusliche Erziehungsleistungen investiert wird und so das Rentensystem am Leben erhalten wird, um so mehr werden Väter und Mütter bei ihrer Rente bestraft, da diese angeblich nicht gearbeitet haben. Kein Wunder, wenn wir als materiell reiches Deutschland inzwischen ganz schön alt und kinderarm daherkommen. 

Unser Rentensystem wird nicht von homosexuellen Personenkreisen und kinderlosen Beitragszahlern am Leben erhalten, obwohl diese in der Regel die höchsten Renten einstreichen können, weil sie ungehindert einer Erwerbsarbeit nachgehen können und oft wegen fehlender Kinder hohe Kosten einsparen können. Kinder bedeuten so nicht selten Armutsrisko und Karrierebremse. In dominanten Medien bestimmen so auch meist Personen kinderloser Lebensformen das vorherrschende Denken. Ganz normale Väter und Mütter bekommen nur selten eine politische Bühne. So ist es nicht verwunderlich, wenn sich in diesem Zeitgeist angeblich eine Mehrheit für eine „Ehe für alle“ ausspricht. 

Nach Art. 6 Abs. 4 unseres Grundgesetzes hat jede Mutter Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft. Wie weit ist unsere Politik inzwischen davon entfernt, wenn viele Alleinerziehende oft unter dem Existenzminimum leben müssen. Es ist geradezu stillos, wenn Parteien, die sich lautstark für Homo-Ehe einsetzen, gleichzeitig Vätern und Müttern, die für echtes Wachstum sorgen, sogar noch ein Betreuungsgeld madig machen. Auch in den Genuß einer Rente ab 63 werden eher Schwule und Lesben kommen als Väter und Mütter, die wegen Erziehungsleistungen für die Rente Ausfallzeiten haben, aber indirekt über ihre Kinder lukrative Renten von kinderlosen Personengruppen finanzieren. Es ist höchste Zeit, daß die Politik endlich im Sinne des Grundgesetzes handelt und nicht einem Luxusthema wie Homo-Ehe einen höchstrangigen Stellenwert einräumt.

Simon Kirschner, Bad Endorf


Die Krone der Zerstörung

Aufgewühlt bis in mein Innerstes nehme ich die „Ehe für alle“ zur Kenntnis. Merkel hat, als Vorsitzende der größten bürgerlichen Partei, schon viel zerstört, jetzt hat sie dem die Krone aufgesetzt. Hätten wir Deutschen doch nur mehr Steinbachs. Künftig stellt sich die Frage, wie viele Leihmütter – wer weiß, woher gekommen und genommen – den neuen Ehepaaren in der Zukunft Kinder schenken. Nächster Schritt ist dann wahrscheinlich, das Verbot der Leihmutterschaft in Deutschland aufzuheben. Das bedeutet Chaos und Verfall ohne Not.

Dietlinde Bonnlander, Imst/Österreich




Abstimmung nach DDR-Manier

Wenn die Mehrheit im Bundestag so bestimmt, ist es mir persönlich wurscht, solange damit Familien mit Vater, Mutter und Kindern keinen Schaden nehmen. Aber die damit zusammenhängende Äußerung Merkels finde ich furchterregend, ja als Todesstoß für unsere bereits angeschlagene Demokratie. Zitat: „Merkel gibt Abstimmung frei, Merkel hebt (in diesem Fall) Fraktionszwang auf und entbindet die Abgeordneten von den sonst vorgegebenen Linien.“ Das bedeutet, die Abgeordneten entscheiden nicht nach ihrem freien Willen und Gewissen, sondern dem „Parteigewissen“ entsprechend. Die deutsche Politik ist also nur noch eine „one woman show“ nach DDR-Manier. 

Im Prinzip entscheidet Merkel alleine mit ihren willigen Helfern nach Gutsherrenart, grundgesetzwidrig, vertragsbrüchig, ohne Rücksicht auf die deutsche Bevölkerung. Da erwartet die politische Elite immer noch Vertrauen in unsere sogenannte Demokratie und redet von sozialer Gerechtigkeit. Diese „Elite“ versucht uns einzureden, wir sollen sie wählen, weil sie alternativlos die Besten seien. Das ist eine Beleidigung für die Intelligenz politisch aufgeklärter Menschen.

Josef Schandl, Velden




Von Gemeinwohl keine Spur

Nicht aus dem augenblicklichen Bequemlichkeitsstreben der Menschen beziehungsweise des Wählers, sondern aus dem in der Schöpfung liegenden Sinn (Willen des Schöpfers) entsteht Gerechtigkeit. Dazu braucht man ein „hörendes Herz“, so wie es Salomon der Weise bei seinem Amtsantritt als König von Israel sich von Gott erbat, als der ihm einen Wunsch freistellte. Heute hört man anscheinend nur noch auf sein persönliches Lustempfinden – von Verantwortungsgefühl für das Gemeinwohl keine Spur mehr. Sonst wäre das Gesetz mit dem Stichwort „Ehe für alle“ nicht beschlossen worden.

Ulrich Bonse, Köln-Sülz




Endlich Ehekrach für alle

Ich bin dagegen, die Bundeskanzlerin so sehr zu kritisieren, wie die JF es tut. Nobody is perfect. Außerdem hat mit der „Ehe für alle“ nun ausnahmslos jede und jeder Deutsche Anspruch auf Ehebruch und Ehekrach.

Hinrich Bahlmann, München






Zu: „Immer noch im Wahlkampf“ von Thorsten Brückner, JF 28/17

Verstoß gegen zentrale Werte

Es beschäftigt mich die Frage, wie eine Persönlichkeit vom Niveau Donald Trumps zum mächtigsten Mann unserer Erde aufsteigen konnte. Er verstößt gegen zentrale Werte unserer Zivilisation: Anstand, Bildung, Respekt und Moral. Er beleidigt, lügt und hat sich nicht unter Kontrolle. 

Doch wie kam er an die Macht? Ohne Zweifel durch das System der Demokratie. Schon unser großer Freiheitsdichter Schiller hat die Kritik an der Demokratie in seinem letzten unvollendeten Stück „Demetrius“ klar zum Ausdruck gebracht. Dort läßt er den Fürsten Leo Sapieha, der schließlich alleine gegen die ihn umgebende „Mehrheit“ recht behält, folgendes sagen: „Die Mehrheit? / Was ist Mehrheit? Mehrheit ist Unsinn; / Verstand ist stets bei wen’gen nur gewesen. (...) Der Staat muß untergehn, früh oder spät, / Wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet.“

Dr. Georg Friedrich Kempter, Stuttgart






Zum Schwerpunktthema: „Chamäleon der Macht“, JF 27/17

Merkel muß nichts tun

Bundeskanzlerin Angela Merkel muß nichts tun, um ihre vierte Amtszeit zu sichern. Sie verhält sich auffallend bedeckt. Es sind die Medien, die seit Wochen Wahlkampf für Merkel machen, indem sie alle paar Tage Wahlprognosen einblenden. Damit wird die Parole „Merkel muß weg“ aus den Köpfen vertrieben. Von den großen Problemen, die Deutschland dieser Kanzlerin zu verdanken hat, ist in den Medien nicht mehr die Rede. Die weitgehend unkritische, leicht beeinflußbare Masse wählt das, was ihr die Medien wochenlang eingetrichtert haben. So gesehen könnte der lästige, sechswöchige Wahlkampf entfallen. Es würde viel Geld sparen. Die einzige Opposition, die AfD, stellt sich selbst ein Bein durch ewige interne Querelen. Den Rest besorgen die Medien und Linksaktivisten. 

In diesem Land braucht es inzwischen Mut, um fragwürdige Dinge zu benennen. Wer es tut, bekommt zum Teil existentielle Probleme. In der bösen Vergangenheit muß das ähnlich gewesen sein, nur den Vergleich zieht niemand.

Annegret Tendeler-Baehrecke, Hannover




Keine Frage der Selbstaufgabe

Die Behauptung, Angela Merkels Erfolgsgeheimnis sei eine „Anpassung bis zur Selbstaufgabe“, ist mir ein Rätsel. Abgesehen von ihrem Machtbewußtsein sehe ich das Selbst unserer Kanzlerin als ein Wechselbild, das je nach Zeitgeist und Chance auf weitere Kanzlerschaft sein Aussehen verändert. Welche ihrer Ansichten sollten also auf tiefsitzenden eigenen Überzeugungen beruhen, die ihre Identität ausmachen? Ich kann sie nicht erkennen und bezweifle darum, daß Frau Merkels Anpassung – ebenso wie die des Chamäleons – je etwas mit Selbstaufgabe zu tun hat.

Ursula Prasuhn, Kehl






Zu: „‘Mit aller Macht kämpfen!’“, im Gespräch mit Christine Lieberknecht, JF 27/17

Sich windende Aale am Haken

Ich habe früher geangelt. Da mußte ich auch sich windende Aale vom Haken nehmen. Daran fühlte ich mich bei den Antworten von Lieberknecht auf die konkreten vernünftigen Fragen der JUNGEN FREIHEIT erinnert. Ihre Ansichten über Merkels Kehrtwendungen sind solitär. Und wehe Deutschland, wenn die rosige Meinung der ehemaligen Pfarrerin über „den Islam“ Regierungshandeln aller Verantwortlichen würde!

Dieter Rakete, Hamburg






Zu: „Streichholz und Benzinkanister“ von Christian Vollradt, JF 27/17

Unglaubliche Äußerungen

Es ist unglaublich, daß Menschen wie Poggenburg und andere, die kontaminierte Vokabeln wie „Machtergreifung“ verwenden, sich noch in der AfD und sogar in leitenden Positionen befinden. Wie kann eine Partei glaubwürdig für die Meinungsfreiheit und gegen das vom Bundestag verabschiedete Maassche „Zensurgesetz“ eintreten, wenn sie Mitglieder in ihren Reihen duldet, die unter den Journalisten „aussieben“ wollen? Das ist nichts anderes als Zensur, nur von der anderen Seite. Andere, auch ungerechte und tendenziöse Meinungen müssen geduldet werden. Die AfD muß sich vor der Bundestagswahl von all jenen befreien, die mit ihren unglaublich dummen und inakzeptablen Äußerungen den Verdacht erwecken könnten, nicht auf dem Boden der Verfassung zu stehen. Eine Beobachtung durch den Verfassungsschutz wäre das Aus für die AfD und damit für eine Rettung unseres Landes vor der selbstzerstörerischen linksgrünen Politik aller anderen Parteien.

Heinz Grabowski, Magdeburg






Zu: „Äußerst konspirativ“ von Felix Krautkrämer, JF 27/17

Eingebauter Notbremsassistent

Jetzt zeigt sich die ganze Unfähigkeit der Berliner Politik, mit der zum großen Teil selbst geschaffenen Terrorismusbedrohung umzugehen. Dabei haben wir noch großes Glück gehabt, daß sich Amri mit dem Lkw nicht richtig auskannte. Der serienmäßig eingebaute sogenannte „Notbremsassistent“ erkannte nach dem Überfahren der ersten Weihnachtsbuden eine Unfallsituation und löste selbständig eine Vollbremsung aus. Hätte Amri den Schalter auf „off“ gedrückt, wäre die Vollbremsung unterblieben und Amri hätte drei- bis viermal so viele Opfer „produzieren“ können. Aber Terroristen lernen sicher auch hier dazu.

Detlef Moll, Waldbröl




Terroristen zweiter Klasse

Nach dieser Recherche steht einwandfrei fest: Der islamistische Verbrecher Amri hätte schon mindestens ein Dutzend Mal aus dem Verkehr gezogen werden müssen! Während der „Rechtsstaat“ hier versagt hat, funktioniert er bei dem Bundeswehrsoldaten Franco A. perfekt. Ein Land, dessen Führung ausländischen Terrorverdächtigen gegenüber so nachsichtig ist, ist so sicher wie das Amen in der Kirche dem Untergang geweiht.

Dr. med. Jörg Mutschler, Naila






Zu: „Umwelt / Große Versprechen“ von Jörg Fischer, JF 25/17

Elektromobilität ist alter Hut

Als ehemaliger Postler bei der damaligen Deutschen Bundespost (Ausbildungsbeginn im April 1957) habe ich mir die Augen gerieben bei ihrer Feststellung, die Deutsche Post betreibe auf einmal E-Transporter. Dabei liegen die Erfahrungen der Deutschen Post mit Elektromobilität bereits sechzig Jahre zurück, waren diese doch bereits damals bei der Paketzustellung im Einsatz gewesen. Im Rahmen meiner Ausbildung lernte ich diese Fahrzeuge selber kennen. In diesem Kastenwagen konnte bequem, das heißt in aufrechter Haltung gearbeitet werden. Das war ein absolut streßfreies Fahren. Nach Dienstende mußte der Lkw in der KfZ-Halle abgestellt werden zum Aufladen der Batterie über Nacht. An den Hersteller kann ich mich nicht genau erinnern, vermute aber, daß es ein Mercedes war.

Richard Mandery, Bad Wurzach