© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 30/17 / 21. Juli 2017

Aufgeschnappt
Den Schaden beheben
Matthias Bäkermann

Auf einer kleinen Lichtung oberhalb der Burg Windeck im Siegerland hatten jüngst einige junge Leute eine beschädigte Bank des dortigen Heimatvereins überholt und den kleinen Zaun vor dem Aussichtspunkt instandgesetzt. 

Die gute Tat ist nun zum Politikum geworden, da die Sanierer „der Identitären Bewegung und rechten Kreisen an der Oberen Sieg entstammen“, wie der Kölner Stadtanzeiger (KStA) vergangenen Montag enthüllte. Zuvor hatten bereits „politisch sensibilisierte Bürger“ Alarm geschlagen, weil die rechten Unholde auch noch die Parole „Freundeskreis Rhein-Sieg“ auf der Rückseite der Lehne verewigt hatten. Anwohner zeigten sich „geschockt“ (KStA), da sie die Arbeiten für gerichtlich verordnete Sozialstunden hielten. „Das geht nicht“, findet auch Gisela Lechinger vom Heimatverein, dessen Stifterschild an der Bank jetzt wieder glänzt. Erschrocken hat der Vereinsvorstand Kontakt mit dem NS-Dokumentationszentrum in Köln aufgenommen, das umgehend ein Mobiles Beratungsteam zu Hilfe schicken soll. Das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft hat als Eigner des Aussichtspunktes angekündigt, den Schriftzug der Rechten zu entfernen. Künftig werde man deren Treiben „genau beobachten und notfalls einschreiten“, verspricht Amtsleiter Thomas-Hans Deckert.