© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 30/17 / 21. Juli 2017

Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks: Mieterhöhungen schlagen durch
Wirtschaftlicher Druck steigt
(ht)

Obwohl 86 Prozent aller Studierenden auf monatliche Elternunterstützung von 540 Euro zurückgreifen, sieht die 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks ihre wirtschaftliche Lage kritisch. Dabei spiegeln die 55.000 Fragebögen nur die durch die Mietpreisentwicklung bereits wieder überholte soziale Situation im Sommer 2016 wider. Der wirtschaftliche Druck sei seitdem gestiegen und werde weiter zunehmen, prognostiziert der Präsident des Studentenwerks, der Bildungsökonom Dieter Timmermann. Mit 323 Euro durchschnittlich – in Hamburg 373, in Dresden 259 – sei die Miete jetzt schon der größte Ausgabenposten im 918 Euro betragenden Studentenbudget. Tatsächlich müßten 28 Prozent mit weniger als 700 Euro auskommen und nur 18 Prozent erhielten BAföG, maximal 735 Euro. Deshalb nahm die studentische Erwerbstätigkeitsquote seit 2012 von 62 auf 68 Prozent zu. Da es gerade in den als Studienort favorisierten Großstädten wie Hamburg, Köln oder München kaum mehr bezahlbaren Wohnraum gebe, versuchten viele Bundesländer mit dem Neubau von Wohnheimen zu antworten – „aber es reicht nicht“. Ein wenig entspannen ließe sich die Lage, wenn mehr Berechtigte ihre Angst vor Schulden überwänden und BAföG-Darlehen bis 10.000 Euro beanspruchten, zumal die Rückzahlung „äußerst sozialverträglich ist“. 


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