© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 30/17 / 21. Juli 2017

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Wir haben gewarnt!“, JF 29/17

Kein Anstand der Aufständischen

Tagelang wüteten Linksextremisten und legten ganze Stadtviertel von Hamburg in Schutt und Asche. Aber der „Feind“ steht weiterhin rechts! Projekte „gegen Rechtsextremismus“ kassieren Abermillionen Steuergelder im Jahr – obwohl von einem NPD-Mitglied in Sachsen wahrscheinlich eine viel geringere „Gefahr“ für die Demokratie ausgeht als von einem Linksextremen im Schanzenviertel in Hamburg. SPD, Grüne und Linke fördern weiter Projekte „gegen Rechts“. Weitere Millionen sollen laut Heiko Maas und Konsorten in den nächsten Jahren „gegen Rechts“ fließen. Wenn „Rechte“ diesen Terror in Hamburg begangen hätten, dann gäbe es einen „Aufstand der Anständigen“ in Deutschland. Der Zentralrat der Juden hätte sich zu Wort gemeldet. Bundespräsident Steinmeier hätte an alle „Anständigen“ appelliert. Die SPD, Grünen und Linken hätten eine Sondersitzung des Bundestages einberufen. Aber die Gewalttäter waren halt keine Rechten, sondern „nur“ Linke.

Karsten Kriwat, Duisburg




In die geschlossene Anstalt

Wie soll man den linksextremen Chaoten begegnen? Mit Abscheu, mit Haß? Nein, diese tiefen menschlichen Emotionen haben sie nicht verdient. Ihr Credo ist die Dummheit, damit sind sie gestraft genug. Sie demonstrieren für die Umwelt und fackeln Teile Hamburgs ab zu Lasten der CO2-Bilanz. Sie demonstrieren für den Frieden und verletzen in ihrer Gewaltorgie Hunderte von unbescholtenen Bürgern und Sicherheitskräften. Sie demonstrieren für Menschenrechte und brechen in ihrem totalitären marxistischen Denken das Recht auf Sicherheit und Eigentum. Sie demonstrieren für Gerechtigkeit und verwüsten und plündern unzählige Geschäfte und fackeln zahllose Autos ab. Sie wollen mit ihrer Gewalt Stärke demonstrieren und verstecken sich lächerlich hinter ihren anständigen Familien. Sie sind „ganz starke Männer“ und sitzen nach den Demos ganz brav zu Hause bei Papa und Mama, die ihr asoziales Leben finanzieren. Sie demonstrieren gegen den Staat und leben wie die Made im Speck auf Kosten der Allgemeinheit und der Sozialhilfe. Ihre Legitimation leiten sie von ihrer linken Ideologie ab. Sie sind ganz kleine, feige Schläger, Heuchler, asoziale Taugenichtse – eine Schande für die Gesellschaft und vor allem für ihre Eltern. Ihre geistigen Defizite versuchen sie mit Molotowcocktails zu kompensieren, kurz: ihre eigentliche Heimat ist die geschlossene Anstalt, dort gehören sie hin.

Wolfgang Kahl, Augsburg




Diskussionen werden abebben

Was soll sich schon ändern nach Hamburg in diesem unserem Staate? Die Diskussionen über die linke gemeingefährliche Gewalt werden abebben, und die „Rote Flora“ wird weiterflorieren. Sie wird auch vom Hamburger Senat und staatlichen Institutionen weiter gesponsert werden, schon um die uns alle bereichernde Multikulti-Szene aufrechtzuerhalten. Nach dem ersten Schreck gehen dann irgendwann die Krawalle wieder los. Bezeichnend für diese Reaktion war auch das Verhalten der totalitären Linksgrünen Jutta Ditfurth bei der Maischberger-Talkshow: sie blieb einfach sitzen, als sie aufgefordert wurde, zu gehen! 

Nach der Bundestagswahl stehen dann wieder ganz andere Maßnahmen für unsere etablierten Politiker im Fokus: wie Deutschland zu noch mehr Leistungen für das marode Europa herangezogen werden kann. Der neue Sonnenkönig Macron in Paris (L’Europe, c’est moi!) ist schon fleißig dabei, die von ihm entzückte Merkel und ihren Finanzminister zu mehr Anstrengungen für die Grande Nation und den Club Med anzutreiben. Sie werden ihm willig folgen: Europa First! Wir Deutschen dürfen uns dann noch mehr krummlegen und noch länger arbeiten bis 70, damit die Franzosen und Südeuropäer weiterhin mit 60 in Rente gehen können. Deutschland macht sich eben kaputt – und schafft sich ab.

Ekkehard Möller, Freiberg am Neckar




Permanente Behinderung

Das Interview mit Rainer Wendt könnte um etliche Fragen erweitert werden. Warum zum Beispiel erst jetzt der zaghafte Versuch unternommen wird, entsprechende Maßnahmen durchzusetzen. Die linksideologische Terrorisierung der Bürger gibt es nicht erst seit gestern! Zudem ist Herr Scholz stärker in Haftung zu nehmen: So soll die Stadt Hamburg den „Demonstranten“ Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt haben, um „Blockaden zu üben“. Das allein ist laut Herrn Wendt schon rechtswidrig und muß, angesichts der Folgen, für einen Rücktritt reichen. Weiterhin gehören die Begriffe wie „Aktivisten“ und „Autonome“ abgeschafft. Es sind Rechtsbrecher und Straftäter. Es wird sich aber wohl nichts ändern. Auch Herr Wendt tut letztendlich nichts dafür, daß Andersdenkende ihr Recht auf friedliche Demos wahrnehmen und störungsfrei veranstalten können. Permanente, rechtswidrige Behinderung durch die Antifa, unterstützt von Verdi und sogar mancher Behörden sprechen Bände über den hier angeblich vorhandenen Rechtsstaat.

Peter Müller, Schwarz






Zu: „Ohne Furcht und Tadel“ von Karsten Hoffmann, JF 28/17

Faule Vorschußlorbeeren

Das war wohl nichts mit Ihren Vorschußlorbeeren für den Einsatzleiter Dudde. 20.000 Polizisten versagen beschämend gegen die Chaoten in Hamburg. Wer trägt nun eigentlich die Verantwortung dafür? Offenbar keiner – wie in einer „Bananenrepublik“, die nicht mehr verteidigungswürdig ist.

Romuald Johann Preisner, Singen






Zu: „Freihandel mit Hintertürchen“ von Thorsten Brückner, JF 29/17

Klima-Ausstieg längst überfällig

Der Austritt der USA aus dem Klimaabkommen von Paris ist der Anfang einer längst überfälligen Entwicklung, die sich fortsetzen wird. Der CO2-Ausstoß der gesamten Menschheit ist praktisch bedeutungslos gegenüber der in der Atmosphäre vorhandenen Menge von 3.000 Milliarden Tonnen Kohlendioxid. Dazu steht dieses im Gleichgewicht zu dem schätzungsweise 50fachen Betrag in den Weltmeeren. Wird das Wasser wärmer, steigt CO2 aus dem Wasser in die Luft. Der Anstieg von Kohlendioxid ist also nicht Ursache, sondern die Folge der Erd­erwärmung in den letzten einhundert Jahren. Diese ist die Folge der Sonneneinstrahlung. Höhere Temperatur und höherer CO2-Gehalt begünstigen den Pflanzenwuchs, den wir dringend brauchen, zur Ernährung und Bekleidung einer zunehmenden Weltbevölkerung. Es muß sich ferner durchsetzen, daß Kohlendioxid als Spurengas keinen Einfluß auf die Erdtemperatur haben kann, wie vergleichsweise acht Einwohner mehr in einer Großstadt von 100.000 Einwohnern auch keinen Verkehrskollaps herbeiführen können.

Dr. Gustav Krüger, Herrenberg






Zu: „In Windeseile durchgepeitscht“ von Birgit Kelle, JF 28/17

Zwei Brüche auf einen Streich

Zweimal in einer einzigen Sitzung den Rechtsstaat zu verletzen, das schaffen unsere Volksvertreter: Erst mit der Einführung der „Ehe für alle“, dann mit dem Netz-Gesetz des Justizministers. Den Ehebegriff des Grundgesetzes, der nicht nur für die Väter des Grundgesetzes, sondern für die europäischen Völker jahrtausendelang bis vor wenigen Jahren selbstverständlich die Ehe von Mann und Frau meinte, umzudefinieren, ist ein rechtlich zwielichtiger Akt, da der Sprachgebrauch in rechtlichen Fragen eindeutig sein muß, und ein nicht einmal nachgewiesenes verändertes öffentliches Bewußtsein nicht eine begriffswidrige Uninterpretation begründen kann. 

Daß der Staat die Ehe von Mann und Frau gesetzlich regelt, hat seinen Grund allein darin, daß hier ein „Institut“ deshalb Vorrechte erhält, weil es allein in der Lage ist, die Fortexistenz des Gemeinwesens zu garantieren. Im Interview mit dem ehemaligen Bundesverfassungsrichter Klein sind starke Gründe genannt worden, welche die Einführung der „Ehe für alle“ unverantwortlich erscheinen lassen. Noch schwerer wiegen dürfte das mit der „Ehe für alle“ verbundene Adoptionsrecht von Kindern. Die überwältigende Mehrheit der Gutachten von Psychiatern und Psychologen beweist, daß allein die Ehe von Mann und Frau den für Kleinstkinder nötigen Schutzraum gibt, daß hingegen der frühkindlichen Entwicklung schwere Schäden zugefügt werden können, wenn sie in solch homoerotischen Verhältnissen aufwachsen. Denn es ist psychologisch selbstverständlich, daß solche Paare die Kinder für ihre Lebensform zu gewinnen versuchen.

Prof. Dr. Klaus Hammacher, Aachen






Zu: „‘Wo kein Kläger, da kein Richter’“, im Gespräch mit Hans Hugo Klein, JF 28/17

Schwarze Schafe als Trauzeugen

Als nächster Schritt wird wohl die Sodomie freigegeben. Dann kann der grüne Bock die rote Ziege heiraten. Trauzeugen sind dann schwarze Schafe.

Werner B. Wegmann, Ludwigshafen






Zu: „Es geht um Einschüchterung“ von Thorsten Hinz, JF 28/17

Rechtsstaat nur noch rudimentär

Die DDR läßt grüßen, Thorsten Hinz ist einfach nur beizupflichten. Wieder einmal eine glänzende Analyse des Autors! Ehemals Aktivist im Kampf gegen die Islamisierung Deutschlands und Europas, haben mich die Zustände in dieser Republik desillusioniert. Mit Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Meinungsfreiheit hat das heute alles nur noch rudimentär zu tun. Heute läuft der einzelne Gefahr, still und leise nach bester Stasi-Manier  physisch, psychisch und sozial vernichtet zu werden, wenn er sich diesen bunten Blockwarten in den Weg stellt.

Bernd Fieber, Köln






Zu: „Chinesische Wolken trüben den Flugzeughimmel“ von Albrecht Rothacher, JF 27/17

Keine Geschäfte mit China

Da ich jüngst drei Wochen lang China in großem Bogen bereist habe und die überaus rasanten Entwicklungen in Wirtschaft, Technik und Gesellschaft in Augenschein nehmen konnte, wundere ich mich, wie westliche Industrielle dieses Land immer noch unterschätzen. Das chinesische Selbstverständnis als Großmacht in den zuvor genannten Bereichen, da lassen die chinesischen Gesprächspartner vor Ort keine Zweifel aufkommen, blickt auf mehrere tausend Jahre zurück. Technische Entwicklungen wie Porzellan, Schwarzpulver oder eben Seide und das Bankwesen sprechen dabei für sich. 

Die Chinesen kopieren nicht nur gerne, inzwischen findet Forschung und Entwicklung immer intensiver in China selbst statt. China hat uns in einigen technischen Bereichen bereits überholt. Deutsche Technik und Arbeitsweisen werden dabei nach wie vor außerordentlich geschätzt, weshalb sie nicht nur kopiert, sondern verbessert werden. Bereits die erste Fahrt mit dem chinesischen ICE 3 läßt einen mit Staunen darüber zurück, daß dieser Zug auch einwandfrei funktioniern kann. Von der Position des vermeintlich moralisch Höherstehenden aus läßt sich der harte Wettbewerber China jedenfalls nicht beherrschen. Wer als Ausländer sein technisches Wissen bewahren will, macht eben keine Geschäfte in China, oder er konzipiert seine Produkte entsprechend. Einem großen Wolfsburger Konzern zum Beispiel gelingt das seit vielen Jahren.

Stephan Seute, München






Zu: „Geistlichkeit auf Abwegen“ von Christoph-Maximilian Zeitler, JF 27/17

Ohne Jesu Botschaft

Wann endlich gibt es eine Trennung von Kirche und Staat, nicht nur des Staates von den Kirchen, sondern der Kirchen vom Staat? Die ständige Einmischung von Kirchenvertretern (bis hin zum Papst) in politische Fragen ist unerträglich und falsch. Ich gebe zu, viele Christen verlangen diese Einmischung. Nach meinem Verständnis hat sich Jesus in seinen Botschaften nicht an die Politik gewendet, sondern stets an den konkreten Mit-Menschen. Ich kenne nur zwei politische Aussagen von Jesus: Die eine ist die Geschichte vom Zinsgroschen mit der Botschaft: Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott was Gottes ist. Die zweite Aussage ist seine Antwort auf die konkrete Frage des römischen Statthalters bei seinem Prozeß: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. 

Jesus hat gesagt: Du sollst deinen Nächsten lieben, du sollst Barmherzigkeit üben usw. Und was machen wir heute? Wir verlangen, daß der Staat das für uns tut. Wir Christen nehmen nicht (mehrheitlich) die Fremden und Flüchtlinge in unsere Wohnungen auf. Wir versorgen sie nicht, sondern verlangen, daß die Regierung das für uns tun soll. Dafür zahlen wir ja Steuern. Die Kirchenvertreter (etwa die Bischöfe) bestärken uns in dieser Meinung. Das ist nicht die Botschaft von Jesus. Deshalb wird die heutige Flüchtlings- und Migrantenkrise die Politik nicht lösen können. Der Staat hat zwei Grundaufgaben: 1. Sicherheit nach außen und innen (Frieden), 2. Gerechtigkeit gegen jedermann (Justiz). Außerdem das Recht, Steuern zu erheben, um diese beiden Aufgaben zu erfüllen. Wirtschaftspolitik, Sozialpolitik, Bildungs- und Kulturpolitik hat sich der Staat angeeignet, weil wir Bürger es so wollen. Wir sollten uns hüten, unsere persönlichen Christenpflichten auch noch auf den Staat zu übertragen, wie aktuell in der Familienpolitik. 

Die frohe Botschaft von Jesus vom Reich Gottes (besser: Herrschaft Gottes) meint eben nicht ein irdisches Reich, auch wenn es in der Geschichte immer wieder so interpretiert worden ist. Martin Luther hat mit seiner Lehre von den zwei Reichen versucht, an die ursprüngliche christliche Botschaft anzuknüpfen. Vergebens. Was heißt das für uns heute? Erstens: Ja, wir wollen, daß Christen Politik gestalten. Die Etablierung der Menschenrechte durch die Uno ist ein eindrucksvoller Erfolg christlicher Politik. Die Bestrebungen zu einer europäischen Union, einem Vaterland der Vaterländer, ein weiteres Beispiel. Zweitens: Die christlichen Kirchen und Gemeinschaften müssen sich wieder stärker dem einzelnen Menschen zuwenden.

Dr. Rolf Jähnichen, Borna