© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 31-32/17 / 28. Juli / 04. August 2017

Meldungen

Muslimischer Polizist verweigert Handschlag

MAINZ/BERLIN. Ein muslimischer Polizist in Rheinland-Pfalz hat einer Kollegin den Handschlag verweigert, als sie ihm bei einer internen Feier in Montabaur zur Beförderung gratulieren wollte. Der Beamte begründete sein Verhalten mit religiösen Überzeugungen, so ein Sprecher des rheinland-pfälzischen Innenministeriums in Mainz. Der Polizist soll laut Bild am Sonntag neben seiner Beamtentätigkeit in einer indisch-muslimischen Gemeinde als Prediger tätig sein. Nach Ansicht des Bestsellerautors und Fernsehmoderators Peter Hahne ist der Vorfall in Montabaur „keine Lappalie“. Es gehe nicht, Frauen von der hierzulande üblichen Höflichkeitsgeste des Händeschüttelns auszuschließen, schreibt das frühere EKD-Ratsmitglied in seiner Kolumne in Bild am Sonntag. Er wundere sich über „das Schweigen linker und grüner Frauenrechtlerinnen: Wo bleibt der Aufschrei?“ Hahne zufolge hat Multikulti da seine Grenzen, wo Religion Grundrechte aushebele. Gegen den muslimischen Polizisten läuft jetzt ein Disziplinarverfahren. Er wurde in den Innendienst versetzt. In der Vergangenheit hatten strenggläubige Muslime wiederholt Frauen den Handschlag verweigert. 2016 hatte es ein islamischer Geistlicher unter Verweis auf religiöse Gründe abgelehnt, einer Lehrerin in Berlin-Pankow zur Begrüßung die Hand zu reichen. (idea/JF)





Wagner-Festspiele in Bayreuth eröffnet

BAYREUTH. Mit einer „Neuinszenierung der „Meistersinger von Nürnberg“ unter der Regie des Australiers Barrie Kosky, Intendant und Chefregisseur der Komischen Oper Berlin, haben am Mittwoch dieser Woche die diesjährigen Bayreuther Richard-Wagner-Festspiele eröffnet. Sie seien alljährlich „ein einzigartiges Kulturereignis mit weltweiter Ausstrahlung“, erklärte Kulturstaatsministerin Monika Grütters. Wagners Opern hätten auch im 21. Jahrhundert ihre Anziehungskraft bewahrt. „Sie sind für unsere Kulturnation von unschätzbarem Wert“, so die CDU-Politikerin. Bis zum 28. August stehen auf dem Grünen Hügel außerdem „Tristan und Isolde“ in der Inszenierung von Festspielchefin Katharina Wagner und dirigiert von Christian Thielemann sowie „Parsifal“ unter der musikalischen Leitung von Hartmut Haenchen auf dem Spielplan. Die „Parsifal“-Inszenierung von Uwe Eric Laufenberg ist seit voriger Woche auch als DVD und Blu-ray im Handel erhältlich. Zum letzten Mal wird Frank Castorfs Inszenierung der Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“, dirigiert von Marek Janowski, zu sehen sein. Die vom Bund bereits seit 1953 geförderten Bayreuther Festspiele werden in diesem Jahr mit Mitteln aus dem Haushalt der Kulturstaatsministerin in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro unterstützt. (tha)

 www.bayreuther-festspiele.de