Ein kleines Café im australischen Melbourne konnte bei seiner Neueröffnung am 4. August mit einer ebenso politisch korrekten wie einträglichen Geschäftsidee große Aufmerksamkeit auf sich lenken. Selbstverständlich wird im veganen Lokal „Handsome Her“ im Multikulti-Bezirk Brunswick nichts Szenetypisches ausgelassen – vom ökologisch vorbildhaften Kunden-Eigenbecherregal, „colourful vulva stones“ zur feministischen Deko bis zur zerknirschten Entschuldigung der Besitzerin Alexandra O’Brien auf der „Handsome“-Homepage dafür, daß ihre Ahnen das Land der Aborigines kolonisiert haben. Natürlich ist auch bei ihrer bunten Belegschaft alles nach den allerstrengsten Richtlinien der Antidiskriminierung sortiert. 

Die neue 18-Prozent-Steuer für Männer inklusive Sitzplatz-Priorität für Frauen soll aber die sonst herrschende Ungerechtigkeit zwischen den Geschlechtern ausgleichen. So hat das Australian Bureau of Statistics errechnet, daß Frauen sich mit nur 82 Prozent des Einkommens des Mannes begnügen müssen. Auch wenn die Café-Besitzerin das etwas milchmädchenhaft ausgerechnet hat – die Steuer müßte demnach 22 Prozent hoch sein –, freut sich O’Brian im australischen „Channel Seven News“ darüber, daß ihre männlichen Kunden bisher ohne Murren gezahlt haben.