© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 33/17 / 11. August 2017

Zitate

„Konservative müssen ihre Gemeinsamkeiten mit der AfD thematisieren und analysieren – wie ja auch die SPD, was die Union mit Recht fordert, ihr Verhältnis zur Linkspartei klären und offenlegen muß. (...) So wenig Sozialdemokraten linksradikal werden, wenn sie zuweilen Dietmar Bartsch zustimmen, sowenig werden Unionspolitiker rechtsradikal, wenn sie zuweilen beispielsweise Frauke Petry zustimmen.“

Matthias Kamann, Politik-Redakteur, in der „Welt“ am 8. August 2017





„Der Frust ist ja schon seit Jahren da, denn die Sportförderung in Deutschland ist ja einfach unterirdisch, und ich wollte das einfach mal im Interview gesagt haben, weil ich da auch den Athleten aus der Seele spreche und wir auch in der Nationalmannschaft viel darüber gesprochen haben, auch mit Sportlern aus anderen Sportarten. (...) Ich werde gefördert von meinem Verein Eintracht Frankfurt, und mein Hauptsponsor sind meine Eltern. Ich kann den Sport ohne die finanzielle Förderung meiner Eltern auch gar nicht mehr ausführen.“

Matthias Bühler, Hürdensprinter, im SWR-Interview am 7. August 2017





„Es macht aus meiner Sicht grundsätzlich keinen Sinn, daß der Staat sich an Wirtschaftsunternehmen beteiligt, die im Wettbewerb stehen. Die Verfilzung zwischen Konzern und Staat ist ein Problem, wie wir in Niedersachsen sehen. In Schleswig-Holstein zahlen gerade die Steuerzahler mit Milliardenbeiträgen ein unheiliges Zusammenspiel der HSH Nordbank und der Politik.“

Wolfgang Kubicki, stellvertretender Parteichef der FDP, in der „Rheinischen Post“ vom 8. August 2017





„Der Geheimdienst hatte nach Auffliegen des NSU im November 2011  in großem Stil Akten vernichtet, er hat Ermittlern – und Abgeordneten – Informationen vorenthalten, er hat sie vermutlich sogar belogen. Die Bundesanwaltschaft hat all das hingenommen und dem Verfassungsschutz in ihrem Plädoyer vor Gericht jetzt sogar einen Persilschein ausgestellt: Die Ermittlungen hätten keine Hinweise auf eine strafrechtliche Verstrickung staatlicher Stellen ergeben, erklärten die Ankläger. Zu Beginn des Schlußvortrages hatten die Bundesanwälte angekündigt, in ihrem Plädoyer die Wahrheit über Taten, Täter und Hintergründe des NSU vortragen zu wollen. Was aber ist ein Plädoyer wert, das nur die halbe Wahrheit erzählt?“

Andreas Förster, Journalist, in der  „Berliner Zeitung“ vom 31. Juli 2017





„Was mit ‘modern’ konkret gemeint ist, darüber schweigen sich die Wahlprogramme bezeichnenderweise aus. Auf jeden Fall anders muß alles werden und irgendwie innovativ. Das damit verbundene Innovationsgerede ist allerdings so ausgelaugt und oft gehört, daß es nur gestrig wirkt und alles andere als modern. Denn modern – soviel kann man vielleicht sagen – wäre es, ausgetrampelte Denkpfade zu verlassen und nicht das übliche Innovationsgeschwätz in der Endlosschleife zu reproduzieren. Aber genau dazu fehlt die Phantasie und wahrscheinlich auch der Mut. Denn das würde einen radikalen Kurswechsel bedeuten.“

Alexander Grau, Kolumnist, auf „Cicero Online“ am 5. August 2017