© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 34/17 / 18. August 2017

Zitate

„Wer den Sozialstaat – der so etwas wie der grundlegende deutsche Gesellschaftsvertrag ist – beliebig ausweitet, der zerstört ihn. Es kann keinen universellen Sozialstaat geben. Denn der Sozialstaat ist historisch an eine Formation gebunden, die die Migrationsfreunde gerne verabschieden würden.“

Thomas Schmid, Ex-Chefredakteur, in der „Welt“ vom 9. August 2017



„Der Spareffekt bei Strom und Heizkosten rechtfertigt fast nie den Aufwand. Das zitierte ‘Herzstück der Maßnahmen der Bundesregierung’ ist in vielen Fällen eine Luftnummer. Außerdem macht das Verkleben dicker Polystyrolplatten, die bei der Wärmedämmung besonders gerne verwendet wurden, gerade ältere, anspruchsvollere Hausfassaden zu gesichtslosen Blockbauten. Die kunstvoll aufgebrachte alte Stuckatur muß abgeschlagen werden, bevor das häßliche Isoliermaterial aufgebracht wird. Auch deshalb schlagen renommierte Architekten schon lange Alarm. Daß sich hinter der nicht fachgerecht angebrachten Dämmung Schimmel bildet, daß Polystyrol alles andere als brandhemmend ist, kommt noch hinzu.“

Gerd Appenzeller, Ex-Herausgeber, im „Tagesspiegel“ vom 10. August 2017



„Integration verläuft einfach besser und schneller, wenn ein bestimmtes Ausmaß an kultureller Anpassung erfolgt. (...) Diese Gesellschaft funktioniert auf der Basis der deutschen Sprache, vielleicht auch ein bißchen auf der Basis der englischen Sprache, aber nicht auf der Basis der türkischen Sprache oder der serbischen Sprache.“

Ruud Koopmans, Direktor der Abteilung „Migration, Integration und Transnationalisierung“ am Wissenschaftszentrum Berlin, im Deutschlandfunk Kultur am 10. August 2017



„Ich verstehe einfach nicht, wie man politische Schriften von der Fläche ganzer Kornfelder und die zahllosen Arbeitsstunden, die damit einhergehen, in Belange wie Toiletten für Transgender investieren kann, die wahrscheinlich ein Prozent der Gesellschaft ausmacht.“

Zadie Smith, englische Schriftstellerin, in einem Interview mit der „FAS“ vom 13. August 2017



„In Deutschland ist es still geworden. Ein Land ohne Opposition, ohne Debattenkultur, ohne Kritiker. Beängstigend. Beklemmend. Was wäre Deutschland ohne den Untertan, der sich fügt, wenn man es von ihm verlangt?“

Prof. Jörg Baberowski, Historiker, auf bazonline.ch am 15. August 2017



„Denn daß bisher jeder, aber auch jeder Vorstoß der SPD verpufft ist, liegt nicht nur am Stoizismus der Kanzlerin. Es liegt vor allem daran, daß die Sozialdemokraten acht von zwölf Jahren der Angela Merkel mitregiert haben. Jeder Vorstoß richtet sich deshalb auch immer gegen die SPD selbst. (...) Die acht Jahre an der Seite Merkels kann die SPD naturgemäß nicht ungeschehen machen. Was sie aber kann, und das würde ihr sofort etwas mehr Beinfreiheit in diesem bis hierher fußlahmen Wahlkampf verschaffen: Sie könnte klipp und klar sagen, ‘mit Merkel nicht mehr, keine Große Koalition mehr’.“

Christoph Schwennicke, Chefredakteur, auf cicero.de am 15. August 2017