Im Zuge des durch den Bundestag gepeitschten Lösch-Gesetzes verstärkt Facebook derzeit seinen Kampf gegen „Haß-Kommentare“. Wie unterschiedlich und intransparent die Zensurpolitik des sozialen Netzwerkes ist, zeigen die Fälle von Schriftsteller Akif Pirinçci und ZDF-Moderatorin Dunja Hayali.
Während der streitbare Pirinçci immer wieder ohne Angabe von konkreten Gründen von der Plattform verbannt wurde, kriecht der Konzern bei der öffentlich-rechtlichen Moderatorin zu Kreuze und stellt einen zuvor entfernten Eintrag kurzerhand wieder her.
Blanker Hohn für Patrioten, die permanent willkürlichen Löschungen ausgesetzt sind.
Hayali war auf ihrem Profil von einem Internet-Pöbler, der sich „Emre“ nannte, wüst und obszön beschimpft worden. „Emre“ beschuldigte die ZDF-Frau antitürkischer Äußerungen und nannte sie „eine falsche ratte wie der rest von diesem land“.
Hayali parodierte das Niveau des Jungtürken und zahlte mit gleicher Münze zurück. Daraufhin löschte Facebook ihre Antwort, während der Pöbel-Post zunächst unbeanstandet blieb. Doch nach nur zwei Tagen erschien ihre Replik wieder an alter Stelle. Nicht nur das: Facebook entschuldigte sich sogar für die Löschung.
Eine Sprecherin des Konzerns teilte der Deutschen Presse-Agentur servil mit: „Unsere Reporting-Systeme sind dafür entwickelt, Menschen vor Mißbrauch, Haßrede und Mobbing zu schützen und wir bedauern, daß gelegentlich Fehler gemacht werden, wenn solche Reports bearbeitet werden – wie jetzt im Fall von Dunja Hayali.“ Und als Krönung: „Wir wissen, daß es frustrierend sein kann, wenn solch ein Fehler passiert und entschuldigen uns hiermit dafür.“
Das muß für Patrioten, die permanent willkürlichen Löschungen und Sperrungen ausgesetzt sind, wie blanker Hohn klingen. Offenbar ist Facebook nicht imstande, verantwortlich mit den eigenen Regularien umzugehen und Betroffene gleich zu behandeln. Schön doof, wer sich da noch anmeldet.