© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 36/17 / 01. September 2017

Meldungen

Lebensschützer kritisieren CDU-Wahlwerbespot

BERLIN. Ein Werbespot der CDU für die Bundestagswahl am 24. September stößt auf Kritik. In dem Video ist ein Embryo im Fruchtwasser zu sehen. Dann stellt CDU-Bundeskanzlerin Angela Merkel die Frage: „In welchem Deutschland wirst du einmal leben?“ Die Publizistin und Bestsellerautorin Birgit Kelle („Muttertier“) kritisiert, daß eine Partei, die mit Ungeborenen Werbung betreibe, sie auch vor der Geburt schützen müsse. Aber keine Partei im Bundestag nehme sich der Rechte der rund 100.000 Kinder an, die jährlich in Deutschland abgetrieben werden, schreibt sie auf Focus Online. Auch die Unionsparteien forderten in ihrem Wahlprogramm, daß Kinderrechte im Grundgesetz verankert werden. Kelle fragt, warum das aber nur auf die Kinder angewendet werde, „die es erst einmal aus dem Bauch ihrer Mütter schaffen müssen“. Die Christdemokraten für das Leben (CDL) bezeichneten den Werbespot als erfreulich, da er die „Kostbarkeit jedes Ungeborenen beeindruckend sichtbar“ mache. Die Kanzlerin setze sich für ein Deutschland ein, das „immer neue Lösungen für die Zukunft findet“. Das müsse dann allerdings auch für Frauen in Schwangerschaftskonflikten gelten, sagte die CDL-Vorsitzende Mechthild Löhr: „Die bundesdeutsche Politik muß deshalb endlich ihre stumme Gleichgültigkeit gegenüber den hohen Abtreibungszahlen aufgeben.“ Seit 1972 seien deutschlandweit 5,88 Millionen Abtreibungen statistisch registriert worden. Die im Spot angekündigte Politik, die „Familien respektiert und unterstützen will“, müßte gerade am Anfang des Lebens das Signal setzen, daß Kinder, Mütter und junge Familien tatsächlich im Zentrum zukunftsfähiger Politik stehen: „Das ist noch ein weiter Weg, wie die hohen Abtreibungszahlen erschreckend deutlich belegen.“ Wirksamer Lebensschutz sollte endlich genauso wichtig werden wie Klima-, Tier- oder Umweltschutz, forderte Löhr. (idea/JF)





„Zeit“-Autor erhält Caroline-Schlegel-Preis

JENA. Der Zeit-Autor Christoph Dieckmann (61) bekommt den diesjährigen Caroline-Schlegel-Preis für Feuilleton und Essay der Stadt Jena. Er werde für seinen Essay „Mein Abendland. Die Ostverbindung“ ausgezeichnet. Der alle drei Jahre vergebene und mit 5.000 Euro dotierte Preis erinnert an Caroline Schlegel (1763–1809), Schriftstellerin, Salondame  und Muse von Dichtern und Denkern der Frühromantik. Gewürdigt werden sollen „herausragende Leistungen“ in den Genres Feuilleton und Essay, die sich durch „ein hohes sprachliches und stilistisches Niveau und eine solide Recherche auszeichnen“. Die Preisverleihung an Dieckmann findet am 9. September im Literaturmuseum Romantikerhaus in Jena statt. (tha)

 https://romantikerhaus.jena.de