© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 36/17 / 01. September 2017

Meldungen

Facebook geht gegen „Fake News“ vor

HAMBURG. Facebook hat erneut sein Vorgehen gegen sogenannte „Fake News“ intensiviert. Das Unternehmen kündigte an, künftig bei aufgelisteten Nachrichten in der Suchfunktion das Logo des jeweiligen Mediums einzublenden. Das „Publisher Logo“ ist Teil des zusammen mit Redaktionen entwickelten „Facebook Journalism Projects“. Kurz zuvor hatte Facebook mitgeteilt, „Zehntausende gefälschte Konten“ gelöscht zu haben. Dies sei zum Schutz der Nutzer vor „Desinformation“ kurz vor der Bundestagswahl geschehen. Zudem habe das soziale Netzwerk eine Kooperation mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufgebaut. (gb)





„Charlie Hebdo“ kritisiert Umgang mit Anschlägen

PARIS. Die französische Satirezeitschrift Charlie Hebdo hat mit ihrer aktuellen Ausgabe für heftige Diskussionen gesorgt. Auf der Zeichnung der Titelseite liegen zwei Jugendliche in Blutlachen auf der Straße, während im Hintergrund ein weißer Kleintranspoter davonfährt. Die Überschrift lautet: „Islam, Religion des Friedens ... des ewigen Friedens!“ Redaktionsleiter Laurent Sourisseau bemängelt in einem Editorial, daß „die Rolle der Religion und insbesondere des Islams“ bei der Analyse von Anschlägen komplett verschwunden sei. Kritiker werfen dem Blatt vor, damit Islam und Terrorismus gleichzusetzen. (gb)





Ex-ZDF-Chefredakteur kritisiert Kanzler-Duell

BERLIN. Der ehemalige ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender hat schwere Vorwürfe gegen Angela Merkel (CDU) erhoben. Das TV-Duell am 3. September sei „unter Erpressung durch das Kanzleramt“ zu einer „Mißgeburt“ geworden, sagte Brender dem Spiegel. Merkels Vertraute hätten „ein Korsett für die Kanzlerin“ verlangt, „in dem sie sich nicht bewegen muß. Und zugleich eines für Schulz, in dem er sich nicht bewegen darf.“ Regierungssprecher Steffen Seibert hatte den Wunsch der Sender nach zwei Duellen sowie Änderungsvorschläge des Formats abgelehnt und erkennen lassen, daß Merkel bei Nichteinhaltung der Bedingungen dem Aufeinandertreffen notfalls fernbleibt. (gb)