© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 37/17 / 08. September 2017

Lesereinspruch

Gegen freie Bürger

Zu: „Vollgas auf der ‘German Autobahn’“ von Verena Rosenkranz (JF 36/17)

Diese Ausführungen hätten auch in der tageszeitung (taz) stehen können. Begrifflichkeiten wie „Hobbyraser“ und „PS-Fanatiker“ finde ich in der ökologischen Propagandapresse genug. Es erinnert an Zuffenhausen, als beim Antrittsbesuch des grünen Ministerpräsidenten Kretschmann von kleineren Motoren, weniger PS und geringeren Geschwindigkeiten gefaselt wurde und sich jeder der Anwesenden fragte, ob der Gast denn wisse, daß er gerade beim besten Sportwagenbauer der Welt zu Besuch ist. 

Der Artikel von Verena Rosenkranz ist undifferenziert. Er zielt auf die Mobilität und fordert indirekt die letzte Freiheitsbastion, das Tempolimit. Daß jeder sechste Arbeitsplatz in diesem Lande an die Automobilindustrie gekoppelt ist, daß wir Statussymbole bauen und diese freien Autobahnen brauchen, weil sie ein Ergebnis vorbildlicher Motoren, Fahrwerke und Ingenieursleistungen sind, verkennt Ihre Autorin ganz offenbar.

Sonst lese ich Eure sensationelle Zeitung mit großem Genuß. Doch zum Thema Automobil könnte ich manchmal auf die Barrikaden gehen.

Prof. Arnd Joachim Garth, Berlin