© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 38/17 / 15. September 2017

„Hoch die Faust für Sarah Rambatz!“
Linkspartei: Die Vorsitzende der Parteijugend sorgt mit antideutschen Äußerungen für Empörung / Rückzug aus dem Wahlkampf für den Bundestag
Felix Krautkrämer

Egal wie die Linkspartei bei der Bundestagswahl abschneiden wird, eins steht bereits jetzt schon fest. Die Vorsitzende des Parteinachwuchses Solid, Sarah Rambatz, wird dem neuen Parlament auf jeden Fall nicht angehören. Sie hatte sich in der vergangenen Woche selbst aus dem Rennen gekegelt, indem sie ihrem Haß auf Deutsche freien Lauf ließ. Auf Facebook hatte die Jungpolitikerin, die in Hamburg auf Listenplatz 5 für die Linkspartei kandidiert, um „antideutsche“ Filmempfehlungen gebeten und „grundsätzlich alles, wo Deutsche sterben“ – versehen mit einem dicken Herz. Schon früher war Rambatz im Netz mit antideutschen Postings („Das ist kein Deutsch mehr, was ich rede ist Kartofflisch.“) aufgefallen, doch drei Wochen vor der Wahl schlug die Empörung diesmal größere Wellen. 

Die Linkspartei beeilte sich deshalb, auf Distanz zu gehen. Zwar schob Rambatz kleinlaut auf Facebook hinterher, es habe sich nur um eine satirische Überspitzung gehandelt, die unbedachte Aktion werde ihr kein zweites Mal passieren, doch alle Versicherungen nutzten nichts. Rambatz mußte sich aus dem Wahlkampf zurückziehen. „Wir mißbilligen die Äußerungen. So ein Gedankengut hat in der Linken nichts verloren“, versicherte Parteisprecher Martin Wittmaack. Der Hamburger Spitzenkandidat der Linken, Fabio de Masi, beteuerte, Rambatz’ Äußerungen stünden nicht für die gesamte Partei, sondern seien ein absoluter Einzelfall.

Doch so ganz allein ist die Solid-Chefin mit ihrer antideutschen Haltung nicht. So ließ sich beispielsweise in Brandenburg die Landtagsabgeordnete Isabelle Vandré 2015 neben einem Transparent mit der Aufschrift „We love Volkstod“ ablichten. Im Februar 2014 feierte die Linken-Politikerin Anna Helm die Bombardierung Dresdens 1945, indem sie mit nacktem Oberkörper und der Parole „Thanks Bomber Harris“ posierte. Und auch in Berlin macht Oliver Höfinghoff aus seiner antideutschen Haltung seit Jahren kein Geheimnis. Sei es durch provokative Sympathiebekundungen für den Chefstrategen des britischen Bomberkommandos im Zweiten Weltkrieg, Arthur Harris, sei es durch Äußerungen, wie schön es wäre, wenn Deutschland von der europäischen Karte verschwände.

So überraschte es wenig, daß Höfinghoff sofort Partei für Rambatz ergriff und sich schützend vor sie stellte. Auf Twitter empfahl er anläßlich der Diskussion um die in die Kritik geratene Solid-Chefin den amerikanischen Spielfilm „Inglourious Basterds“. Begründung: „Da sterben ’ne Menge Deutsche.“

Seine Parteifreunde rief Höfinghoff, der von den Piraten zur Linkspartei wechselte und nun als Referent für den Pankower Bezirksbürgermeister Sören Benn (Linke) arbeitet, auf, sich hinter Solid-Chefin Rambatz zu stellen: „Genossinnen, die von Nazis bedroht werden, werden geschützt! Das sollte linker Konsens sein! Hoch die Faust für Sarah Rambatz!“

Rambatz selbst klagte auf Facebook über den „rechten Shitstorm“, der wegen ihres Eintrages über sie hinwegfegte. Sie werde mit Mord und Vergewaltigung bedroht. Und das nur wegen einer überspitzten Wortwahl. Der Fall zeige für sie ganz klar, wo das wahre Kernproblem in Deutschland liege: Der „Rechtsruck“, warnte sie, schreite unaufhaltsam voran.