© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 38/17 / 15. September 2017

„Ehe für alle“ als Türöffner für die neoliberale Weltunordnung
Trojanische Strategie
(wm)

Mit der Ende Juni 2017 vom Bundestag abgesegneten „Ehe für alle“ ist Homosexuellen nichts gewährt worden, worum sie schon immer gekämpft hätten, da nur drei Prozent der deutschen Schwulen und Lesben eine Dauerbeziehung führen, während die promiskuitiven 97 Prozent ihre Aversionen gegen „sexuell exklusive Partnerschaften“ jeglicher Form, nicht nur gegen „heterosexuelle Zwangsmonogamie“, weiterhin pflegen. Ihre Lobbyisten haben somit nur ihre „Trojanische Strategie“ verfolgt, das Einfallstor für die substantielle Aushöhlung des Bestehenden weiter zu öffnen. Aus Sicht des Hamburger Publizisten Siegfried Gerlich war die „Ehe für alle“-Agitation daher ein Frontabschnitt in einem Kulturkrieg, in dem marginale Minderheiten als Hilfstruppen der Herrschaftseliten agieren (Tumult, 3-2017). Die Durchsetzung der „neuen Werte“ einer Konsumentenideologie, „keine Kinder, keine rigiden Geschlechterrollen, alles für sich selbst“, soll die heterosexuelle Normalgesellschaft „homosexualisieren“. Insoweit treibe die bindungsfeindliche „homosexuelle Avantgarde“ mit ihrer „deregulierten ‘Ehe für alle’“ die „Entgrenzungsprozesse der neoliberalen Weltunordnung“ voran, der „naturgegebene Generationskräfte und die kulturell sie hegenden Geschlechterordnungen“ größte Hindernisse auf dem Weg in die maximalen Profit versprechende „würdelose, transhumane Welt“ seien. 


 www.tumult-magazine.net