© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 39/17 / 22. September 2017

AfD: Nicht zur Normalisierung dieser Partei beitragen
Fair und höflich ausgrenzen
(dg)

Der „Schweriner Weg“, jede Zusammenarbeit mit der bis 2016 im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern vertretenen NPD zu verweigern, sei im Falle der AfD nicht gangbar. Denn die NPD, so doziert der emeritierte Marburger Erziehungswissenschaftler und „renommierte Rechtsextremismusforscher“ Benno Hafeneger, repräsentierte eine „Subkultur am Rande der Gesellschaft“, die leicht zu isolieren gewesen sei (Deutsche Universitäts-Zeitung, 8/2017). Schon wegen der „Größenordnung der AfD“ müsse von dieser Form politischer Auseinandersetzung jedoch abgeraten werden. Zudem gebe es in Kommunal- und Landesparlamenten durchaus AfD-Anträge, denen man zustimmen könne, etwa jenen, die zusätzliche Straßenlaternen für den Schulweg fordern. Darüber hinaus sollte man aber streng darauf achten, „nicht zu einer Normalisierung der Partei beizutragen“. „Rechtspopulisten“, weiß der Volkspädagoge mit „gutem Draht in die Ministerien“, der es verstehe, mit Politikern umzugehen und „nach Geldquellen zu suchen“, solle man „fair und höflich“ behandeln, damit sie sich nicht als Opfer stilisieren. Den Rest im Kampf gegen die AfD müßten dann die „etablierten Parteien“ besorgen, indem sie „kluge Politik“ betreiben, Probleme „offen benennen“ und Lösungen anbieten. Nur „Wir schaffen das“ zu skandieren, reiche nicht aus. 


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