© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 40/17 / 29. September 2017

Meldungen

Deutscher Rußland-Handel zieht wieder an

BERLIN. Das Volumen des deutschen Handels mit Osteuropa ist im ersten Halbjahr dieses Jahres um ein Fünftel auf 62,8 Milliarden Euro gestiegen. Der Anteil der 21 vom Ost-Ausschuß der Deutschen Wirtschaft betreuten Ländern am gesamten Außenhandel kletterte auf deutlich über fünf Prozent. „Angesichts des weiterhin großen Nachholbedarfs beim Ausbau der Infrastruktur und der Modernisierung der Wirtschaft und steigender Einkommen ist das Potential bei weitem noch nicht erschöpft. Für viele Länder Osteuropas ist und bleibt Deutschland der wichtigste Handelspartner“, erklärte Ost-Ausschußchef Wolfgang Büchele. Den größten Zuwachs verzeichneten die Ausfuhren nach Rußland, die um 2,6 auf 12,7 Milliarden Euro zulegten. „Die wirtschaftliche Belebung in Rußland und der gute Ruf, den deutsche Produkte dort genießen, kurbelt den deutschen Rußland-Export wieder an“, erklärte der frühere Chef des Linde-Konzerns. Die deutschen Einfuhren aus Rußland kletterten um fast vier auf 16,2 Milliarden Euro – ein Plus von 31,2 Prozent. Mögliche US-Sanktionen gegen deutsche Firmen, die an Projekten mit russischen Energiekonzernen beteiligt sind, seien „eine Bedrohung für die zuverlässige Energieversorgung Deutschlands und der EU und würden zu steigenden Preisen führen“, warnte Büchele. (fis)

 www.ost-ausschuss.de






Dieselgate: Händler klagen über Volkswagen

WOLSBURG. Der VW-Audi-Partnerverband hat scharfe Kritik am Umgang des Autokonzerns mit seinen Händlern im Rahmen der „Dieselgate“-Affäre geübt. Im Spiegel sprach Verbandschef Dirk Weddigen von Knapp von einer „groben Verletzung ethischer Werte“ und warf der Konzernführung vor, sich nicht um die Sorgen der Händlerschaft zu kümmern. Sein Verband hat nun ein Gutachten in Auftrag gegeben, das den finanziellen Schaden für die Händler beziffern soll. Auf dieser Basis wolle man entsprechende Schadensersatzforderungen erheben. VW wies die Vorwürfe als „unverantwortlich und geschäftsschädigend“ zurück. Man stehe in „regelmäßigem Austausch“ mit dem VW-Audi-Partnerverband. (ser)

 www.haendlerverband.de





Zahl der Woche

407 Milliarden Euro Umsatz erwirtschafteten 2016 die 1.327 größeren Betriebe der deutschen Autoindustrie. Hier arbeiteten 828.000 Personen, das waren 14 Prozent der Industriebeschäftigten. 63 Prozent des Autoumsatzes (257 Milliarden Euro) wurden im Export erzielt. (Quelle: Statistisches Bundesamt)