© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 40/17 / 29. September 2017

Meldungen

Wissenschaftlich karger Ertrag der Mondbesuche

Cape Canaveral. Nachdem es der Sowjetunion vor 60 Jahren gelungen war, Sputnik 1 ins All zu schießen, schien auch der Wettlauf zum Mond entschieden. Daß Apollo 11 im Juli 1969 dennoch auf dem Erdtrabanten landete, gilt unbestritten als Verdienst der deutschen Raketentechniker um Wernher von Braun (1912–1977). Aufwand und Ertrag der bemannten Mondforschung hätten jedoch, wie der Historiker Martin Schneider in seinem Porträt von Brauns nüchtern bilanziert (Naturwissenschaftliche Rundschau, 7/17), in einem krassen Mißverhältnis gestanden. Für 24 Milliarden Dollar, die besser in sozialpolitische Maßnahmen investiert worden wären, verbrachten zwölf Astronauten in sechs Missionen kaum 160 Stunden auf dem Mond, führten hundert Experimente aus und brachten 391 Kilo Mondgestein sowie einige zehntausend Fotos heim, so daß es dem US-Kongreß 1972 leichtfiel, weitere Mittel für das Apollo-Programm zu streichen. (dg)

 vault.fbi.gov/





Klimaforschung: Paris kann nur der Anfang sein

HAMBURG. Jochem Marotzke, Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie, warnt zu glauben, die Klimaforschung habe ihre Mission erfüllt. Vielmehr, so läßt seine Aufzählung verblüffender Leerstellen vermuten, stehe sie auf zentralen Forschungsfeldern erst am Anfang. So sei unser Verständnis von Änderungen der Zirkulationssysteme noch „rudimentär“. Enorme Computerleistung sei nötig, um Prozesse der Wolkenbildung, atmosphärischer und ozeanischer Zirkulation zu erfassen. Ferner brauche es „Durchbrüche in unseren Fähigkeiten“, das Klima zu berechnen und zu verstehen. Es mangle an „hochwertigen globalen Langzeitbeobachtungen, um Schlüsselprozesse zu entwirren, die regionale Klimata beeinflussen (Physik Journal, 7/17). (ck)

 www.mpimet.mpg.de





Nur eine lautstarke Minderheit dagegen?

MÜNCHEN. Vor einem Jahr kündigte Horst Seehofer an, neben dem Bayerischen Wald und Berchtesgaden einen dritten Nationalpark im Freistaat einrichten zu wollen. Das Los fiel auf den Spessart, der über genügend Staatswaldfläche mit Buchenbeständen verfügt. Angeführt vom Bauernverband gibt es Widerstand gegen dieses „Geschenk für die Region“. Was völlig unverständlich sei, wie Manuel Schweiger von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt findet (Gorilla, 2/17). Laut einer Emnid-Umfrage hätten 64 Prozent der Bürger der Spessart-Landkreise dafür votiert. Nur zwölf Prozent seien „strikt dagegen“. Diese „am lautesten schreiende“ Minderheit verunsichere „die Region mit Falschmeldungen“ über vermeintliche „Gefahren für die Trinkwasserversorgung“. (dg)

 nationalpark-im-spessart.de





Erkenntnis

„Man spricht schon seit 30 Jahren über die Brennstoffzelle, die nach meiner Einschätzung für Pkw nicht mehr umsetzbar ist, denn die Ladeinfrastruktur ist äußerst aufwendig und teuer.“

Ferdinand Dudenhöffer, Leiter des Autoforschungszentrums CAR der Universität Duisburg/Essen