© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 41/17 / 06. Oktober 2017

Zitate

„Vom Programm her ist die AfD liberalkonservativ, bürgerlicher als die linke Merkel-CDU. Ihre Anliegen klingen für Schweizer Ohren vertraut. Die Partei will mehr direkte Demokratie. Sie setzt sich für eine vernünftige ­Finanzpolitik in der Eurozone ein und fordert eine kontrollierte Zuwanderung zum Nutzen der sozialen Marktwirtschaft. Man hinterfragt die hohen Sozialausgaben und den 68er Mief im Bildungswesen.“

Roger Köppel, Chefredakteur, in der Zürcher „Weltwoche“ vom 27. September 2017





„Daß 87 Prozent der Bevölkerung Panik kriegen wegen der restlichen 13 Prozent, zeugt gerade nicht von Souveränität und Glaube an die Demokratie. Daß die Medien immer noch mehr berichten über die AfD als über die möglichen Koalitionsverhandlungen und was man von einer neuen Regierung erwarten sollte, zeugt nicht vom Wunsch nach Aufklärung, sondern von der Lust an der Sensation. Daß die moralische Empörung den Diskurs noch dominiert, zeigt, daß wir gar keinen Diskurs haben!“

Hamed Abdel-Samad, Publizist, auf Facebook, am 27. September 2017





„Der Herr Schulz war von Anfang an die falsche Wahl. Der ist der Sache nicht gewachsen. Der war schon als Parlamentspräsident in Europa ein Mann, der die Wahrheiten nicht erkannt hat. Er hat nämlich geglaubt, immer mehr Europa, immer mehr Brüssel würde am Ende die europäischen Probleme lösen. Das tut es natürlich nicht. Er war ein Mitverursacher des Brexit. Diese Art – immer wieder ‘Europa! Europa! Europa!’ – hat verkannt, daß die Nationen inzwischen ihre eigenen Identitäten wieder suchen.“

Klaus von Dohnanyi, SPD-Politiker und früherer Bürgermeister von Hamburg, in der ARD-Sendung „Maischberger“ am 27. September 2017





„Reflexhafte Aktionen ‘gegen Rechts’ wie die Kölner Initiative ‘Unser Kreuz hat keine Haken’, mit denen AfD-Parteimitglieder und Sympathisanten unterschiedslos als verkappte oder offene Nazis denunziert wurden, waren in dieser Pauschalität unsachlich und politisch kontraproduktiv. (...) Bloße Ausgrenzung und Ächtung werden auch die AfD weiter stärken.“

Ulrich H. J. Körtner, Theologie-Professor, gegenüber dem Evangelischen Pressedienst, am 27. September 2017 





„Im vielschichtigen Problemfeld der Integration gibt es einen schlichten Befund: Alltags- als Leitkultur lebt von Polizei und Schule.“

Bernhard Schlink, Schriftsteller und Professor für Öffentliches Recht, in der „FAZ“ vom 28. September 2017 





„Warum stehen die meisten Kritiker des Islam unter Polizeischutz, wenn der Islam doch angeblich eine friedliche Religion ist?“

Kacem El Ghazzali, Ex-Koranschüler und Schriftsteller in der Schweiz, auf nzz.ch am 29. September 2017





„Die Schule dient in erster Linie der Reproduktion und der Stabilisierung der jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnisse.“

Gerald Hüther, Neurobiologe und Vorstand der Akademie für Potentialentfaltung, im Deutschlandfunk Kultur am 2. Oktober 2017