© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 42/17 / 13. Oktober 2017

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Kommunen: Belastung durch Flüchtlinge 

FRANKFURT/MAIN. Hessens Kommunen haben vor einem Scheitern der Integration gewarnt. Wegen der anhaltenden enormen Belastungen durch den Asylbewerberzustrom der Jahre 2015 und 2016 fehle es an einem schlüssigen Einwanderungs- und Flüchtlingskonzept, kritisierte der hessische Städte- und Gemeindebund laut der FAZ. Der geschäftsführende Direktor Karl-Christian Schelzke (SPD) mahnte, daß es der schwarz-grünen Landesregierung bislang nicht gelungen sei, klare Strukturen und Regelungen zu schaffen. Vor allem in Ballungsräumen habe schon vor Beginn der Asylkrise eine sehr angespannte Lage am Wohnungsmarkt geherrscht. Durch die Unterbringung der neu hinzugekommenen Einwanderer habe sich diese Krise noch verschärft. Für weitere Herausforderungen sorge bereits jetzt der anstehende Familiennachzug. Dem Bericht zufolge erhalten die Kommunen erst durch die Anwesenheit nachgezogener Angehöriger Kenntnis von Bewilligungsverfahren. Überdies drohe die Integration an einer integrationsunwilligen Gesellschaft zu scheitern. Obwohl die Zuwanderung die Kommunen belaste, erhielten Asylbewerber und Flüchtlinge erhebliche Leistungen, die Einheimischen nur schwer zu vermitteln seien. „Es besteht die Gefahr einer gefühlten und teilweise auch realen Benachteiligung.“ Dies sei auch eine der Hauptursachen für den Erfolg der AfD bei der Bundestagswahl. (ls)