© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 42/17 / 13. Oktober 2017

Meldungen

150.000 Gläubige beten an Polens Grenzen

Warschau. Zehntausende Katholiken haben sich am Samstag an Polens Außengrenzen versammelt, um ein gemeinsames Rosenkranzgebet abzuhalten. Nach Angaben der Warschauer Stiftung Solo Dios Basta (Gott allein genügt), die zur Andacht aufgerufen hatte, waren 4.000 Orte in die Aktion „Rosenkranz an der Grenze“ involviert. Die Stiftung geht dabei von rund 150.000 Gläubigen aus, die für die „Rettung Polens und der Welt“ beteten. Die Aktion fand am Tag des Fests „Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz“ statt, das seit der Seeschlacht von Lepanto im Jahr 1571 gefeiert wird. Damals hatte ein Bündnis christlicher Länder vor Griechenland die Flotte des Osmanischen Reiches besiegt und „Europa vor der Islamisierung“ gerettet, wie die Stiftung in ihrem Aufruf erklärte. (ha)

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Visegrad gegen EU- Migrantenumverteilung 

Budapest. Die Innenminister der vier Visegrád-Länder Polen, Slowakei, Tschechien und Ungarn haben am Donnerstag in einer gemeinsamen Deklaration unterstrichen, daß der EU-Verteilungsmechanismus die Flüchtlingskrise lediglich verschärfe. Er schaffe vor allem falsche Anreize,  die den „Nachzug weiterer Migranten“ befördern würden. Dies sagten die vier im Rahmen einer Konferenz über Migration und Grenzschutz in Budapest. Hauptanliegen der EU sollte es hingegen sein, die „Kontrolle über die Grenze zurückzuerlangen“, um den Migrationsdruck zu verringern. (mp)





Sechs Monate für Regierungsbildung 

DEN HAAG. Die Niederlande haben ein halbes Jahr nach den Parlamentswahlen eine neue Regierung. Unter dem Motto „Vertrauen in die Zukunft“ werden künftig die Liberalen der VVD gemeinsam mit den Sozialliberalen von D66, den Christdemokraten der CDA und der orthodox-protestantischen ChristenUnie mit der knappen Mehrheit von nur einer Stimme zusammenarbeiten. Eckpunkte der Koalitionsvereinbarung sind die Steigerung der Ausgaben für Verteidigung, Bildung und Entwicklungshilfe sowie die Erhöhung der Mehrwertsteuer für Lebensmittel und Medikamente von sechs auf neun Prozent. Auch Hausbesitzer sollen künftig durch eine neue Steuer zur Kasse gebeten werden. Asylbewerber erhalten nur noch für drei Jahre – bislang fünf – eine Aufenthaltsberechtigung, rückkehrende Dschihadisten können länger in Haft genommen werden. Die Verfassung soll um einen Zusatz zu Artikel 1, der Diskriminierung aufgrund von Behinderung oder sexueller Orientierung verbietet, erweitert werden. Darüber hinaus wird getestet, ob der Haschischanbau und -verkauf im staatlichen Auftrag geeignet ist, die Drogenkriminalität einzudämmen. (mb)