© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 42/17 / 13. Oktober 2017

Meldungen

„Babylon Berlin“ von Tom Tykwer läuft an

BERLIN. Die auf den Bestsellern des Schriftstellers Volker Kutscher basierende Fernsehserie „Babylon Berlin“ von Regisseur Tom Tykwer startet an diesem Freitag im Bezahlsender Sky. Gezeigt werden zwei Staffeln mit jeweils acht Folgen. „Babylon Berlin“ spielt im Frühjahr 1929 und fußt auf dem ersten Roman Kutschers „Der nasse Fisch“. Der aus Köln strafversetzte junge Kommissar Gereon Rath (Volker Bruch) ermittelt im Milieu der Berliner Mafia in einem Kriminalfall, in dem es um einen Pornoring, Korruption, Drogen- und Waffenhandel geht. Ihm zur Seite stehen sein Vorgesetzter Bruno Wolter (Peter Kurth) und die Stenotypistin Charlotte Ritter (Liv Lisa Fries). Den Hintergrund bilden die politischen Unruhen zwischen kommunistischer Maidemonstration und aufkommendem Nationalsozialismus. Die Serienfolgen laufen jeden Freitag ab  20.15 Uhr. Im Herbst 2018 erfolgt die Ausstrahlung in der ARD. (tha)

 www.babylon-berlin.com





Alexander Kluge erhält Preis für sein Lebenswerk

MÜNCHEN. Der Filmemacher und Schriftsteller Alexander Kluge  erhält den Jean-Paul-Preis 2017 für sein literarisches Lebenswerk. Die mit 150.000 dotierte Auszeichnung wird alle zwei Jahre vom Freistaat Bayern vergeben. Kunstminister Ludwig Spaenle würdigte den 85jährigen Kluge als „Ausnahmepersönlichkeit des zeitgenössischen Geisteslebens“. Als „Aufklärer der Gegenwart“ habe er sein medienübergreifendes Lebenswerk der Verbesserung der gesellschaftlichen Zustände gewidmet. Der Preis soll am 11. Dezember in München verliehen werden. (JF)





Kritik an Anwerbung von Muslima mit Kopftuch

BERLIN. Der Politikwissenschaftler und islamkritische Autor Hamed Abdel-Samad (46) hat eine Anzeigenkampagne des Bundesverwaltungsamtes zum Anwerben von Mitarbeitern scharf kritisiert. Unter dem Motto „Bewirb dich wie du bist“ hatte die Bundesbehörde unter anderem eine Muslima mit Kopftuch abgebildet. Der Islamkritiker schreibt auf seiner Facebookseite, er sei natürlich gegen die Diskriminierung von muslimischen Frauen. Wer aber das Kopftuch als Zeichen gegen Diskriminierung einsetze, habe nicht verstanden, aus welchem Frauenbild das Kopftuch komme, so Abdel-Samad. Es als Symbol der Vielfalt zu verwenden, sei dumm, „denn genau das versuchen die Islamisten seit Jahren zu erreichen, um ihr Gesellschaftsmodell auch in Europa salonfähig zu machen“. Die Islamisten hätten verstanden, daß sie das Unterdrückungssymbol im Westen niemals als Gebot der Keuschheit etablieren könnten, „deshalb verkaufen sie uns nun dieses Symbol sogar als Zeichen der Emanzipation“. Nicht nur „dumme Politiker“ nähmen ihnen den Etikettenschwindel ab, „sondern auch doofe Feministinnen, die sonst bei jeder Formulierung, die nicht gendergerecht ist, ausflippen, aber Kopftuch, Burkini und sogar Niqab verteidigen!“ Auf der Facebook-Seite der Bundesbehörde, die dem Bundesinnenministerium unterstellt ist, stößt die Werbung ebenfalls auf Kritik. Manche fordern das Bundesverwaltungsamt auf, sich nicht länger dem konservativen Islam anzubiedern, andere fragen, wer sich „hier eigentlich in wen“ integriere. (idea/JF)