© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 46/17 / 10. November 2017

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Kommunisten rollen mit Panzer durch Berlin 

BERLIN. Eine Gruppe von Kommunisten ist am Sonntag mit DDR-Militärlastwagen, einem alten russischen Panzer und Sowjetfahnen durch Berlin gezogen. Nach Angaben der Berliner Polizei wurde die Demonstration vom „Verein für die unliteratische Verwendung der Literatur und außergewöhnliche Brechtvorhaben“ angemeldet. Damit sollte der Oktoberrevolution gedacht und zu „Aktionen“ aufgerufen werden. Zur Begleitung der Veranstaltung erklang aus Lautsprechern die Internationale. Die Initiatoren gehören der „Internationalen Aktionseinheit Revolution statt Krieg“ an. Auf deren Internetseite heißt es: „Aus Anlaß des 100. Jahrestags der russischen Oktoberrevolution wird eine internationale Aktionseinheit aus Arbeiter-, Jugend- und Antikriegsorganisationen aus der BRD, der ehemaligen DDR, aus Polen, der Tschechischen Republik und Rußland einen Aktionszug der besonderen Art auf die Straßen deutscher Städte bringen, als Demonstration mit Kunstcharakter.“ Dem Bündnis gehören unter anderem Mitglieder der SPD-nahen sozialistischen Jugendgruppe „Die Falken“ aus Niederbayern und der Gewerkschaft IG Metall aus Bremen an. In sozialen Netzwerken stieß der Umzug auf deutliche Kritik. Nostalgie angesichts einer Diktatur sei völlig unangemessen, schrieb eine FDP-Kommunalpolitikerin. Berlin-Kreuzbergs Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) nannte das Spektakel „ätzend!“ (ha, vo)