© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 46/17 / 10. November 2017

Zeitschriftenkritik: Lust auf Italien
Von Amalfi nach Ischia und Capri
Werner Olles

Wer träumt nicht an trüben, dunklen Herbsttagen von sommerlichen Temperaturen und Spaziergängen an sonnigen Stränden? Sie findet man am Golf von Salerno südlich von Neapel. Hier liegt eine der zauberhaftesten Küstenlandschaften Europas – die von mediterranem Klima geprägte Amalfiküste. Die Dörfer der Region gehören zu den schönsten Italiens. Den Besucher führt der Weg entlang der Amalfitana vorbei an pittoresken Städtchen und duftenden Zitronenhainen. In den malerischen Dörfern harmonieren die farbenprächtigen Häuser traumhaft mit den alten Gassen, Toren und Plätzen.

In der Altstadt von Amalfi erinnert der Dom mit seiner großen Freitreppe an die Blütezeit, als das Dorf noch eine mächtige Seerepublik war. Wunderschön ist auch Positano mit seinen bunten Häusern, die an steilen Hängen gebaut sind. Von den in Orangen- und Zitronenhainen eingebetteten Hotels hat man einen herrlichen Blick über das Mittelmeer. Den schönsten Ausblick auf die Bucht von Positano hat der Besucher vom Sentiero degli Dei, dem „Weg der Götter“, der seinen Namen der römischen Epoche verdankt, als am Wegrand zahlreiche Tempel lagen, die den Göttinnen Minerva, Mitra und Ceres geweiht waren. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Kirche Santa Maria Assunta aus dem 12. Jahrhundert mit ihrer beeindruckenden Majolikakuppel.

Die zweimonatlich erscheinende Zeitschrift Lust auf Italien zeigt in ihrer aktuellen Ausgabe (November/Dezember 2017) die Schönheiten Kampaniens, zu denen auch Ischia, Capri und Neapel gehören. Während die Promenade Via Francesco Caracciolo zu einem Spaziergang mit Meerblick einlädt, zählt der Klosterkomplex Santa Chiara zu den Sehenswürdigkeiten der Altstadt Neapels. Ein Erlebnis ist der Besuch der Phlegräischen Felder mit dem Krater Solfatara in Pozzuoli, wo die Menschen seit Jahrtausenden auf einem explosiven Vulkan leben.

Von Neapel geht es mit dem Tragflügelboot auf die Insel Ischia mit ihren langen Sandstränden und exotischen Thermalgärten. Hier gedeiht ein vorzüglicher Wein, und das aus heißen Quellen sprudelnde Thermalwasser ist für Rheumatiker eine Wohltat. In Ischia Ponte liegt das Castello Aragonese, umgeben von Olivenbäumen, Oleander, Kakteen und Palmen. Im Mittelalter lebten hier 1.200 Familien sowie Nonnen, Mönche, Priester und Fürsten. Wenn im November die Hotels schließen, wird es ruhig auf Ischia, doch der Winter ist mild, und Schnee fällt höchstens auf dem Monte Epomeo. Anfang April steigen die Temperaturen wieder auf 20 Grad, und die Natur blüht erneut auf. Von Ischia aus ist es zu der kaum elf Quadratkilometer großen Sonneninsel Capri mit ihren 14.000 Einwohnern nur ein Katzensprung. Wer dort die stark frequentierte „Blaue Grotte“ mit den intensiven magischen Licht- und Farbeffekten des Wassers scheut, sollte aber auf jeden Fall die Augustus-Gärten und die Villa San Michele des Dichters Axel Munthe besuchen.

Kontakt:  Lust auf Italien, Heuriedweg 19a, 88131 Lindau. Das Einzelheft kostet 6 Euro, ein Jahresabo 34 Euro. 

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