© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 48/17 / 24. November 2017

Meldungen

Jeder Flüchtlingsschüler kostet etwa 7.700 Euro

ESSEN. Der Essener Bildungsforscher Klaus Klemm rechnet mit milliardenschweren Mehrausgaben durch die Beschulung von jungen Asylzuwanderern. Allein die zusätzlichen Personalausgaben bezifferten sich auf 4,5 Milliarden Euro jährlich. „Das ist mehr als das, was die neue Bundesregierung im ersten der kommenden vier Haushalte für Bildung zusätzlich ausgeben will“, erklärte der emeritierte Professor für empirische Bildungsforschung an der Uni Duisburg-Essen in der Welt. Für seine Schätzung ging er von 411.000 Flüchtlingen zwischen sechs und 25 Jahren aus, die 2015 nach Deutschland kamen. Daraus errechnete Klemm die erforderliche Schüler-Lehrer-Sozialarbeiter-Relation. Daraus ergab sich für 2016 ein Betrag von 3,2 Milliarden Euro. Jeder Flüchtlingsschüler kostete damit im Schnitt 7.700 Euro jährlich. Hinzu kämen die Kosten für Schulpsychologen oder Erziehungshelfer, die an vielen Schulen dringend zusätzlich benötigt würden, so Klemm. Wenn man davon ausgehe, daß 2015 und 2016 im Schnitt 200.000 Flüchtlinge kamen, steigen die Kosten um ein Fünftel jährlich. Den Schulen fehle zudem noch Geld für die Ganztagsgrundschule, kleinere Klassen oder die Inklusion. Willkommens- oder Vorbereitungsklassen haben in der Regel eine Stärke von zwölf bis zu 20 Schülern. (fis)

 www.uni-due.de





Allianz investiert halbe Milliarde in Fernost

Shanghai. Die Allianz setzt in China gegen den Trend und investiert 635 Millionen Euro in Luxus­shoppingzentren, schreibt das Handelsblatt am Freitag. Die Immobiliensparte des Versicherungsunternehmens spekuliert auf wachsendes Interesse an derartigen Konsumtempeln, trotz des zunehmenden Internethandels. „China wird zu einem der Top-Märkte für uns in Asien“, sagte der für den asiatisch-pazifischen Raum zuständige Rushabh Desai gegenüber Reuters. Die Allianz will im kommenden Jahr die Investitionssumme auf bis zu 760 Millionen Euro erhöhen, obwohl die kommunistische Regierung Chinas den Immobilienmarkt zunehmend schärfer reguliert, um das Platzen einer Blase zu verhindern. (mp)

 www.allianz.de





Zahl der Woche

1,4 Prozent betrug die Preissteigerung in der Eurozone im Vergleich zum Vorjahresmonat Oktober. Anvisiert sind zwei Prozent, die in den Bereichen Energie (3 Prozent) und Lebensmittel (2,3 Prozent) übertroffen wurden. (Quelle: Eurostat)