Parteitage können sehr rührend sein. Besonders bei den Grünen, da flossen in der (guten alten) Anfangszeit reichlich Tränchen. Wie eine Reminiszenz an früher, eine Rückkehr zu den Wurzeln der Öko-Partei klang denn auch, was Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt bei der Bundesdelegiertenversammlung am vergangenen Wochenende vom Stapel ließ: „Wir wollen, daß in diesen vier Jahren, daß jede Biene, jeder Vogel und jeder Schmetterling weiß, wir werden uns für sie einsetzen.“ Das ist ein feiner Zug, rein Wählerstimmen-technisch allerdings auch ziemlich altruistisch. Oder sollte die Debatte um das Familienwahlrecht auch auf (Haus-)Tiere ausgedehnt werden? Dann müßten die Plakate mit den Sonnenblumen künftig eher in Wald und Flur aufgehängt werden anstatt in Friedrichshain-Kreuzberg; und vor allem in sehr einfacher Sprache. Oder wollte die Vorsitzende der kleinsten Fraktion im Bundestag ihren Delegierten etwas ganz anderes mit auf den Weg geben? Nach dem Motto: Hey, wir müssen uns unsere Wähler selbst machen! Falls ihr nicht wißt, wie, denkt an die Bienchen ...