© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 49/17 / 01. Dezember 2017

Meldungen

Kritik an Streichung der idea-Förderung

WETZLAR. Eine lebhafte Diskussion hat die Entscheidung der EKD-Synode ausgelöst, den Zuschuß für die Evangelische Nachrichtenagentur idea in den nächsten zwei Jahren zu kürzen und ab 2020 vollständig zu streichen. Bislang gewährte die EKD einen Betrag von jährlich 132.000 Euro. Er soll im Jahr 2018 auf 90.000 Euro und 2019 auf 60.000 Euro sinken. Ab 2020 wird die seit den achtziger Jahren gewährte Bezuschussung ganz entfallen (JF 48/17). Die EKD begründet die Streichung damit, daß sie ihren Förderschwerpunkt in der evangelikalen Publizistik neu ausrichte. Hierfür würden die Zuwendungsmittel für idea abgeschmolzen und in einen Projektförderfonds investiert. Dem Vernehmen nach sollen sich evangelikal geprägte Medienwerke um Mittel aus dem Fonds bewerben können. Die zum Bundesvorstand der CDU gehörende Bremer Bundestagsabgeordnete Elisabeth Motschmann übte scharfe Kritik an der Synodenentscheidung. Sie wirft der EKD vor, die Nachrichtenagentur auszugrenzen, weil sie Kritik an der Kirche äußere und konservative Positionen vertrete. idea repräsentiere einen „sehr großen Teil der aktiven evangelischen Christen“. Sie hätten es verdient, daß man über sie, ihre Aktivitäten und ihre Meinungen „zu vielen einseitigen Positionen“ der evangelischen Kirche berichte. Motschmann: „Man kann nur hoffen, daß die EKD ihren Beschluß noch einmal überdenkt und korrigiert.“ Nach Ansicht der Politikerin ist die Meinungsfreiheit nirgendwo so eingeschränkt wie in der evangelischen Publizistik, die von der EKD subventioniert werde: „Man bekennt sich zum Pluralismus, aber das gilt für alle anderen – nicht für die Evangelische Kirche in Deutschland.“ Die frühere thüringische Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) bedauerte ebenfalls den Beschluß: „Keine vorherige Information an die Betroffenen, keine Debatte dazu während der Haushaltsberatungen, nur eine Enthaltung bei der Abstimmung durch die Synode – wenn das die Antwort der EKD auf die gegenwärtigen Debatten in Kirche und Gesellschaft ist, dann kann ich nur sagen: Hier werden keine Probleme gelöst; hier werden entstandene Gräben in Kirche und Gesellschaft weiter vertieft. Schade.“ (idea/JF)





Ausstellung zur Geschichte der Ufa

BERLIN. Anläßlich des hundertsten Geburtstags der Produktionsfirma Ufa präsentiert das Berliner Museum für Film und Fernsehen seit voriger Woche in einer Ausstellung die wechselvolle Historie des im Dezember 1917 gegründeten Unternehmens. „Die Ufa – Geschichte einer Marke“ lautet der Titel der Schau, die bis zum 22. April 2018 täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr, donnerstags bis 20 Uhr, gezeigt wird. (tha)

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