© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 49/17 / 01. Dezember 2017

Regionalgeschichte im Einsatz gegen den „rechten Rand“
Im Tal der ahnungslosen Angeliter
(dg)

So wie Sauerstoff jede Zelle des menschlichen Körpers erreicht, gelangt das in technisch perfektionierten Volksempfängern von linken Staatsmedien kolportierte Weltbild der Altparteien ins hinterste Dorf. Material zur Aufklärung der „Einzelheiten“ (Hans Magnus Enzensberger) liefert dazu in Fülle die bunte deutsche Kultur der Geschichtsgesellschaften und Heimatvereine. Inspiriert von Richard von Weizsäckers Rede zum 8. Mai 1985 wird dort seit Jahrzehnten zeitgeistkonform die NS-Ära „bewältigt“. Neu ist nun indes die Instrumentalisierung von Regionalgeschichte im „Kampf gegen Rechts“ (sprich AfD). So widmet sich etwa das Jahrbuch des Heimatvereins der Landschaft Angeln (81/2017) der NS-Zeit im Raum Schleswig, um mitzuhelfen, „unsere Demokratie“ vor dem  „rechten Rand des politischen Spektrums“ zu schützen. Wobei der breit porträtierte Wolf Biermann assistiert. Daß „unsere Staatsform“ nicht vom „rechten Rand“, sondern vom Zentrum her, durch das Merkel-System der „Herrschaft des Unrechts“ (Horst Seehofer), bedroht wird, hat sich weder bis zu dem in der Region wohnenden Politbarden, der zuletzt mit Beschimpfungen mitteldeutscher AfD-Wähler aus verdienter Vergessenheit auftauchte (dazu Angelika Barbe, JF 42/17), noch zur von ARD und ZDF gründlich desinformierten Jahrbuch-Schriftleitung herumgesprochen. 


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