© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 50/17 / 08. Dezember 2017

Zitate

„Einerseits haben wir diesen hochmoralisierten Diskurs häufig, der eben einhergeht damit, ganze Gruppen häufig vom Diskurs einfach entweder auszuschließen oder moralisch in Frage zu stellen. Aber die Reaktion darauf ist natürlich genauso wenig schön. Man reagiert dann eben auch nicht nüchtern und analytisch, sondern versucht den anderen, das Gegenüber dann – Stichwort Gutmenschentum oder dergleichen – genauso plakativ einfach mundtot zu machen oder zu diskreditieren.“

Alexander Grau, Philosoph und Wissenschaftsjournalist, im Deutschlandfunk am 30. November 2017





„Im Osten tritt allerdings bei vielen Bürgern der Eindruck hinzu, daß die öffentlich-rechtlichen Anstalten die Lebenswirklichkeit in ihren Ländern nicht abbilden. Viele Bürger fragen sich, warum sie für ein System zahlen sollen, das sie nur selten zur Kenntnis nimmt und wenn dann negativ.“

Rainer Robra, Kulturminister in Sachsen-Anhalt (CDU), in der „FAZ“ am 2. Dezember 2017





„So ein neuer, großer E-Bus, der keine Stickoxide ausstößt, kostet je nach Ausstattung zwischen 750.000 Euro und einer Million Euro. Für eine Milliarde Euro bekäme man 1.000 bis 1.400 Busse. Hört sich nach viel an, ist es aber nicht. Im ÖPNV der Bundesrepublik sind etwa 35.000 Busse unterwegs. Aber was passiert mit den Bussen, die entsorgt werden müssen? Werden sie nach Afrika verkauft, wo sie weiter die Luft verpesten dürfen? Der Afrikaner nimmt es ja mit den Abgaswerten nicht so genau wie wir.“

Henryk M. Broder, Publizist, auf „Welt Online“ am 3. Dezember 2017





„Nationalismus und Patriotismus gehören auf die Müllkippe der Geschichte.“

Ilija Trojanow, bulgarisch-deutscher Schriftsteller, in der ZDF-Sendung „Precht“ am 3. Dezember 2017





„Die CSU war überall – rechts bei den Nationalkonservativen, in der Mitte bei den Liberalen, links bei den Sozialpolitikern. Wo die CSU war, war Bayern – Aus, Äpfe, Amen! Jetzt treibt ihr schon ein ’fußballspielender, ministrierender Senegalese‘ den Angstschweiß auf die Stirn, weil sie in der Flüchtlingspolitik rinks verlieren könnte, was sie lechts gewinnt, um es in der Topographie Ernst Jandls zu verorten. Und niemand kann ihr Luft verschaffen, nicht die Soziologen und Politologen, die dickleibige Folianten über die Ausdifferenzierung der Gesellschaft verfassen, nicht die Propagandagurus, die alles für eine Frage der richtigen Werbestrategie halten.“

Albert Schäffer, Korrespondent, in der „FAS“ vom 3. Dezember 2017





„Manche Merkel-Gläubigen wünschen nach dem Abschied der FDP aus dem ‘historischen Jamaika-Projekt‘, daß sich die Grünen und die Union auf die schwarz-grüne Kenia-Mini-Koalition einigen, die von der SPD toleriert wird. Wenn dann noch die Linke einsteigt, haben wir endlich die ganz, ganz große Koalition, eine Art Volkskammer light. Wenigstens davor sollte uns die SPD bewahren.“

Stefan Aust, Herausgeber der Mediengruppe WeltN24, auf „Welt Online“ am 4.Dezember 2017