© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 50/17 / 08. Dezember 2017

Meldungen

„Charlie Hebdo“ stellt deutsche Ausgabe ein

PARIS. Das französische Satiremagazin Charlie Hebdo hat nach einem Jahr seine deutsche Ausgabe wieder eingestellt. Das letzte deutsche Heft erschien vergangene Woche Donnerstag. „Wir selbst wußten nicht, wie viele Leser es braucht, damit eine gedruckte Zeitung heute rentabel ist. Zu viele jedenfalls, um unseren Besuch bei euch zu verlängern“, schreiben darin die Chefredakteure Gérard Biard und Minka Schneider. Zahlen nennen sie nicht. Das wöchentlich erschienene Blatt bestand zum größten Teil aus der ins Deutsche übersetzten Originalausgabe, nur wenige Seiten und Karikaturen bezogen sich auf deutsche Themen. (gb)





Radio Bremen erklärt Unterlassung 

BREMEN. Radio Bremen hat vor dem Landgericht der Hansestadt eine Unterlassungserklärung abgegeben, radiobremen.de nicht wieder in der Version vom 16. Januar 2017 anzubieten. Der Weser-Kurier, die Nordsee-Zeitung, das Delmenhorster Kreisblatt und das Osterholzer Kreisblatt hatten wegen presseähnlicher Texte geklagt. Die Anstalt ziehe damit aus „Furcht vor einem Negativurteil die Notbremse“, sagte der Geschäftsführer des Zeitungsverlegerverbands Bremen, Stefan Borrmann. Bereits seit Juni hat der öffentlich-rechtliche Sender die Webseite so überarbeitet, daß Videos Fotos im Vordergrund stehen. (gb)





ARD will mehr Diversität im Programm

BERLIN. Die ARD hat angekündigt, in den kommenden Jahren verstärkt die Geschlechterdiversität zu fördern. „Es muß bei allen Entscheidern ein Bewußtsein geben, daß Klischees und überholte Rollenbilder zum gegebenen Zeitpunkt in Frage gestellt und gebrochen werden müssen“, sagte die ARD-Vorsitzende und Film-Intendantin Karola Wille. Zwar habe eine Studie ergeben, daß die „gesellschaftliche Realität“ etwa bei Serien am Vorabend gut widergespiegelt werde. „Anderswo gibt es aber Handlungsbedarf, zum Beispiel bei der Altersstruktur beim Fernsehfilm.“ Der Programmdirektor des Ersten, Volker Herres, betonte: „Unsere Programmverantwortlichen aller Genres sind für das wichtige Thema Diversität sensibilisiert.“ Die ARD trage eine besondere Verantwortung. (ls)