© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 52/17-01/18 22. Dezember / 29. Dezember 2017

Meldungen

Israelische Parteien wollen Todesstrafe

JERUSALEM. Die sechs Parteien der israelischen Regierung haben  beschlossen, eine Gesetzesinitiative zur Einführung der Todesstrafe für Terroristen vor Militärgerichten gemeinsam zu unterstützen. Sie einigten sich darauf, die Vorlage der Partei Israel Beitenu vor das Parlament zu bringen, berichtet die Zeitung Haaretz. Die Partei von Avigdor Lieberman erwartet, daß Terroristen dadurch stärker abgeschreckt würden. Lieberman erklärte „Wir dürfen es nicht zulassen, daß sie nach ihren Morden im Gefängnis sitzen, die angenehmen Bedingungen dort genießen und vielleicht in der Zukunft freigelassen werden“ Die Todesstrafe wurde seit der Hinrichtung Adolf Eichmanns 1962 nicht mehr vollstreckt. Sie gilt bislang nur bei Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Verrat. Im von Israel besetzten Westjordanland läßt die Militärgerichtsbarkeit auch die Todesstrafe zu, soll dort aber noch nie angewandt worden sein, heißt es in Medienberichten. (mp)





Türkei empört über US-Veto im Sicherheitsrat

ANKARA. Als Zeichen der Kritik am US-Veto im UN-Sicherheitsrat will der türkische Präsident Recep T. Edogan die Botschaft seines Landes nach Ost-Jerusalem verlegen. Der stellvertretende Premierminister Bekir Bozdag reagierte nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu mit scharfen Worten auf den Widerspruch gegen die sogenannte Jerusalem-Resolution. Bozdag sagte, die Position der USA „widerspreche internationalem Recht“. Der von Ägypten vorgebrachte Beschluß, den die Vereinigten Staaten ablehnten, sah vor, Veränderungen von Jerusalem, die „Charakter, Status oder demographische Zusammensetzung“ betreffen, als „null und nichtig“ zu bezeichnen und deren Widerruf zu fordern. Obwohl US-Präsident Donald Trumps Beschluß, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, nicht ausdrücklich erwähnt wird, ist er offenbar der Anlaß. (mp)

 Kommentar Seite 2





Bischof von Islamabad verurteilt Terrorangriff 

QUETTA. Der Vorsitzende der Pakistanischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Islamabad, Joseph Arshad, verurteilte am Dienstag den vermutlich islamistischen Anschlag auf eine Kirche in Pakistan. Er sagte der katholischen Nachrichtenagentur CNA, das „Attentat auf die Kirche und auf unschuldige Gläubige“ vom dritten Advent, bei dem 13 Menschen starben und 56 weitere verletzt wurden, sei „feige und unmenschlich“. Die internationale christliche Hilfsorganisation Open Doors bewertet Pakistan als das unsicherste Land für Christen weltweit nach Nordkorea, Somalia und Afghanistan, wobei in in Pakistan die Gewalt gegen die Minderheit am größten ist. (mp)