© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 02/18 / 05. Januar 2018

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Dresden: Keine Straße für Denkmalpfleger

DRESDEN. Nach dem verdienten sächsischen Denkmalpfleger Hans Nadler (1910–2005) wird vorerst keine Straße in Dresden benannt. Die CDU-Stadtratsfraktion ist mit einem entsprechenden Antrag an der rot-grünen Ratsmehrheit gescheitert. Weil Nadler 1937 der NSDAP beigetreten war, worauf bereits dessen Tochter in einem 2016 erschienenen Buch hinwies und was jetzt vom Bundesarchiv bestätigt worden ist, fordern die SED-Nachfolger der Linkspartei „weitere Untersuchungen“ zu Nadler. Der gebürtige Dresdner, der an den Ausgrabungen in Pompeji teilgenommen und 1940 über die Wasserburg Göltzsch im Vogtland promoviert hatte, gehört zu den anerkanntesten Dresdner Nachkriegspersönlichkeiten, weil er sich seit Kriegsende als Mitarbeiter des Sächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, seit 1949 als Landeskonservator, gegen den von der SED favorisierten Abriß beschädigter Baudenkmale speziell in Dresden eingesetzt hatte. Dank seiner geschickten Argumentation konnten die Ruinen des Residenzschlosses, der Semperoper und der Frauenkirche für einen späteren Wiederaufbau gesichert werden. Mit Mitstreitern initiierte er 1990 den „Ruf aus Dresden“, mit dem weltweit für den archäologischen Wiederaufbau der barocken Frauenkirche geworben wurde. (pl)





Umfrage: Christliche Werte schwinden 

FRANKFURT/MAIN. Der christliche Glaube und christliche Werte spielen im Alltag der Deutschen eine immer geringere Rolle. Das hat eine Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach ergeben. Gehörten nach dem Zweiten Weltkrieg noch 90 Prozent der Deutschen einer der beiden großen Kirchen an, so sind es heute 55 Prozent. In Wirklichkeit hätten sich in diesem Zeitraum aber noch viel mehr Menschen vom christlichen Glauben entfernt. So sei die Zahl der Kirchenmitglieder, die sagen, daß sie zumindest „ab und zu“ den Gottesdienst besuchen, seit den sechziger Jahren von rund 60 auf 32 Prozent zurückgegangen. Auch christliche Rituale verlieren an Bedeutung. Wurde 1965 in jedem dritten westdeutschen Haushalt vor den Mahlzeiten ein Tischgebet gesprochen, so wird das heute nur noch bei neun Prozent praktiziert. Relativ deutlich falle das Bekenntnis zum Christentum hingegen aus, wenn es um seine kulturelle Kraft gehe. Fast zwei Drittel der Bürger (63 Prozent) sind der Ansicht, daß Deutschland sehr stark bzw. stark durch christliche Werte geprägt sei; 2012 hatten das nur 48 Prozent gesagt. (idea/JF)





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So nennt die in Neckarsulm ansässige Lebensmittelkette ihre neue App für Kinder