© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 03/18 / 12. Januar 2018

Zitate

„Es gibt in Deutschland unter Merkel die politische Tradition des PR-Internetgesetzes. Insbesondere vor Wahlen soll mit der Regulierung eines vieldiskutierten Netzthemas Unterstützung gewonnen werden. So war es 2009 mit Ursula von der Leyens Internetsperren. So war es 2013 mit dem Leistungsschutzrecht, das als Sonderfall nur die Presse selbst begeistern sollte. Und so war es 2017 mit dem Merkel-Maas-Gesetz gegen Fake News und Hate Speech. Jedes einzelne Mal ist der Plan rasch absehbar in die Hose gegangen.“

Sascha Lobo, Blogger und Autor, auf „Spiegel Online“ am 3. Januar 2018





„Warum wird bei einem Frauenmord von einer ‘Beziehungstat’ und nicht von einem gesellschaftlichen Problem gesprochen, da im Jahr 2016 an fast jedem zweiten Tag eine Frau an den Folgen von Männern ausgeübter Gewalt sterbe? Die Antwort ist: Es gibt einen Täterschutz der linksliberalen Öffentlichkeit, der einsetzt und die Verhältnisse auf den Kopf stellt, sobald Kriminalität, Herkunft, Flüchtlingszuzug und die Sozialisation in zutiefst patriarchalisch geprägten Gesellschaften in einen Zusammenhang gestellt werden. Denn das, so die Argumentation, sei Hetze und nutze nur den Rechten.“

Michael Hanfeld, Online-Ressortleiter, auf faz.net, am 3. Januar 2018





„Wer soll bei Facebook und Twitter denn überhaupt entscheiden, was im juristischen Sinne offensichtlich strafbar ist? Eine Qualifikation als Volljurist werden die Sachbearbeiter der beiden Netzwerke sicher nicht haben.“

Jens Berger, Publizist, auf den „Nachdenkseiten.de“ am 4. Januar 2018





„Es ist immer die böse Gesellschaft, es sind immer strukturelle Diskriminierungen, es sind immer veraltete Rollenbilder, mit denen Ungleichheiten erklärt werden. Daß auch der freie Wille von Frauen und Männern oder tatsächlich biologische Unterschiede mal entscheidend sein könnten, das finde ich in Texten der Gendertheorie fast nie.“

Kristina Schröder, frühere CDU-Familienministerin, auf „Welt Online“ am 4. Januar 2018





„Die Studie ist kein Beleg für Behauptungen, von Geflüchteten gehe eine besondere Gefahr für die Gesellschaft aus. Daß sich zwischen Menschen, die nur wegen ihrer unterschiedlichen Herkunft systematisch in ihren Chancen auf Asyl sowie auf Sprach- und Integrationsförderung benachteiligt werden, die empfundene Ungerechtigkeit und Angst vor der Abschiebung bisweilen in Gewalt entlädt, ist eine Binse.“

Martin Link, Geschäftsführer beim Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein in der „Schleswig-Holsteinischen Landeszeitung“ vom 5. Januar 2018





„Heute herrscht eine erschütternde Uniformität. Als ich neulich durch einen Waggon der Eisenbahn lief, stellte ich fest, daß 90 Prozent der Leute Bluejeans trugen. Wenn man dagegen in Berlin mit einer Knickerbocker herumläuft, wird man angeguckt, als hätte man einen Dachschaden.“

Ulrich Tukur, Schauspieler, im Interview mit dem „Tagesspiegel“ am 7. Januar 2018