© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 03/18 / 12. Januar 2018

CD-Kritik: Almanac – Kingslayer
Königsdramen
Thorsten Thaler

Mit seiner Lehr-DVD „School of Metal“ und dem dazugehörigen 32seitigen Begleitheft mit Noten und Tabs, erschienen 2009, hat Victor Smolski mittlerweile wohl unzähligen Gitarristen geholfen, ihre Fingerfertigkeit zu verbessern. Der gebürtige Weißrusse gilt selber als virtuoser Saitenhexer, wie er bis 2013 fünfzehn Jahre bei der deutschen Heavy-Metal-Band Rage und danach beim Lingua Mortis Orchestra (LMO) unter Beweis stellte. Seit 2015 hat er ein neues Projekt am Start: Almanac.

Markenzeichen der Gruppe ist, daß sie mit Jeanette Marchewka (Ex-LMO), David Readman (Pink Cream 69) und Andy B. Franck (Brainstorm) über gleich drei Sänger verfügt, die vorzüglich miteinander harmonieren. Bereits die Veröffentlichung des Debütalbums „Tsar“ sorgte in der Metalszene für überwiegend freundliche, vereinzelt sogar euphorische Aufmerksamkeit. Jetzt liegt mit„Kingslayer“ das zweite Almanac-Album vor. Handelte der Erstling hauptsächlich von russischer Geschichte, widmet sich der Nachfolger diversen Königsdramen. „Hail to the King“ beispielsweise erzählt von dem Herrscher von Sri Lanka, Dhatusena, den sein unehelicher Sohn im Jahr 473 in Ketten legen und lebendig einmauern ließ.

Wer ein Herz für Power-Metal-Epen hat, ist mit den insgesamt zehn Titeln, darunter der Ballade „Last Farewell“, von Almanac bestens bedient.

Almanac  Kingslayer Nuclear Blast, 2017 www.nuclearblast.de