© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 03/18 / 12. Januar 2018

Meldungen

Windstrom: Wattenmeer und Norwegen verkabelt

Tonstad. Die ersten 134 Kilometer des 525-Kilovolt-Gleichstromkabels der Nordlink-Verbindung wurden 2017 auf dem Meeresgrund vor Norwegens Küste verlegt. In diesem Jahr soll das Mammutkabel, das die Wissenschaftsjournalistin Henrike Wiemker „ein Bündel Ingenieurskunst“ tauft (Bild der Wissenschaft, 12/17), die Elbe bei Wilster erreichen. Ab 2020 soll das 623 Kilometer lange Kabel überschüssigen Offshore-Windstrom in den Norden exportieren, wenn es in Norwegen Stromengpässe gibt. Im Gegenzug bringt Nordlink Strom aus dem zu 96 Prozent aus Wasserkraftwerken versorgten Norwegen nach Schleswig-Holstein, wenn dort an der Küste Flaute herrscht. Nordlink trage daher zu mehr Flexibilität im Netz bei, löse aber das deutsche Kardinalproblem der Energielangzeitspeicherung nicht. (ft)

 www.tennet.eu/





Globaler Einsatz für die Artenvielfalt im Gebirge

BERN. Das Global Mountain Biodiversity Assessment (GMBA) ist ein Forschungsnetzwerk, das die Arbeit von 1.100 Wissenschaftlern aus 83 Ländern koordiniert, die sich dem Schutz der Artenvielfalt im Gebirge widmen. Seit 2015 am Institut für Pflanzenwissenschaft der Uni Bern angesiedelt, ist das GMBA Teil der Forschungsplattform „Future Earth“. Für die Projektmitarbeiter erfülle die Bergbiodiversität überlebenswichtige Aufgaben. So hänge die Hälfte der Menschheit vom Wasser ab, das aus den Bergen kommt. Die Erhaltung ihrer Ökosystemfunktionen bedeute also Selbstschutz. Doch in den Alpen verabschiede sich die Landwirtschaft aus Höhenregionen – zum Schaden der Artenvielfalt. Gleichzeitig dringe intensive Landnutzung in die Hochwälder tropischer Zonen vor, was gleichfalls zu Lasten des Artenreichtums gehe (UniPress Bern, 172/17). (ck)

 www.gmba.unibe.ch





Graswurzelbewegung gegen Gen-Saatgut

MÜNCHEN. Früher galt die Forderung nach „Nulltoleranz“ für Gentechnik im Saatgut als sektiererisch und utopisch. Heute vertritt die Mehrheit der Regierungen in der EU diese Position. Christoph Then, Geschäftsführer des Vereins Testbiotech, führt diesen Bewußtseinswandel auf das Engagement der Saatgutinitiative Save Out Seeds (SOS) zurück, die im Detail gezeigt habe, wie Pflanzenzucht und Landwirtschaft der Zukunft funktionieren können. So habe die einstige Graswurzelbewegung gegen unkontrollierbare Risiken des Gentechnik-Saatguts inzwischen erheblichen Einfluß auf politische Entscheider gewonnen. Allerdings stehe der große Durchbruch hin zur EU-Agrarreform für „ökologische, faire und bäuerliche Landwirtschaft“ noch aus (Politische Ökologie, 150/17). (dm)

 www.saveourseeds.org





Erkenntnis

„In China gibt es kein Tierschutzgesetz. Dort werden Marder, Hunde, Nerze und andere Tiere in winzigen Drahtkäfigen eingesperrt. Und die Tötungsmethoden sind extremst brutal.“

Frank Schmidt, Pelz-Experte der Tierschutzorganisation Peta