© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 06/18 / 02. Februar 2018

Forschungskonjunktur zum sozialen Zerfall „bunter“ Gesellschaften
Fokus auf die Populisten gerichtet
(wm)

Ende November 2017 wurde am Berliner Wissenschaftszentrum für Sozialforschung (WZB) ein neues „Zentrum für Zivilgesellschaftsforschung“ eröffnet. Unter der Leitung des aus München berufenen Politologen Edgar Grande soll es sich, wie das WZB ankündigt, der „Langzeitbeobachtung politischer Konflikte und der gesellschaftlichen Mobilisierung“ widmen sowie eine „Dateninfrastruktur zum politischen Protest in Europa“ aufbauen. Konkret geht es um das Problem gesellschaftlichen Zusammenhalts unter den Bedingungen der zunehmend auf „populistischen“ Widerstand stoßenden „Einwanderungspolitik“. Grande mißtraut „Studien“ à la Bertelsmann-Stiftung („Radar gesellschaftlicher Zusammenhalt“, Februar 2017), der zufolge „Zerfallsangst“ unbegründet sei. Auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung beruhigte sich nicht mit Multikulti-Propaganda aus Gütersloh und bewilligte der TU Dresden 37 Millionen Euro für ein „Institut für gesellschaftlichen Zusammenhalt“. Das nun nicht realisiert wird, weil, wie der Wissenschaftsjournalist Gerald Wagner vermutet (FAZ vom 10. Januar), der Dresdner Politologe und „Pegida-Versteher“ Werner J. Patzelt davon hätte profitieren können. Stattdessen soll das Geld jetzt dezentral bis zu zehn Instituten zufließen, um die Frage zu beantworten, ob „ethnische und religiöse Homogenität“ vor sozialem Zerfall bewahrt.


 www.wzb.eu