Egal, wie die Ermittlungen der Saarbrücker Direktion LPP 2 ausgehen werden, steht eines auf jeden Fall fest: Im nächsten Jahr am 3. März, dem Tag vor Rosenmontag 2019, wird das Festkomitee vor dem Dudweiler Fastnachtsumzug wohl ganz genau hinschauen, ob alle politischen Botschaften der beteiligten Karnevalsvereine als politisch zuverlässig durchgehen.

Vergangenen Sonntag hat nämlich in dem Saarbrücker Stadtbezirk eine der knapp vierzig Gruppen des traditionell nach 13.11 Uhr stattfindenden Umzugs für böse Schlagzeilen gesorgt. Sogar der Staatsschutz des saarländischen Landeskriminalamtes ist wegen eventueller Volksverhetzung durch die Narren eingeschaltet geworden. Ein Polizeisprecher versicherte der Saarbrücker Zeitung: „Wir nehmen die Sache sehr ernst!“ 

Anlaß für den Polizeieinsatz ist ein Motivwagen mit dem Spruch „Die Wanne ist voll“, bei dem aus einem vorm Pappmaché-Reichstag stehenden Badezuber drei turban-tragende Bartträger herauslugen. Wegen des „Verdachts auf Fremdenfeindlichkeit“ hatte ein besonders scharfer, aufs Völkische spezialisierter Beobachter unter den etwa tausend Schaulustigen des Umzugs die Gesetzeshüter benachrichtigt. Seit Aschermittwoch wird nun ermittelt, ob überhaupt, und wenn ja, welcher Straftatbestand vorliegt.