© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 09/18 / 23. Februar 2018

Meldungen

Kritik an Berliner Gender-Broschüre  

Berlin. Die Broschüre für Erzieher über sexuelle Vielfalt in Kindertagesstätten sorgt in Berlin weiter für Kontroversen. Die CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus reichte vergangene Woche einen Antrag ein, der den unverzüglichen Stopp des Heftes fordert. „Fragen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt gehören nicht in die Berliner Kindertagesstätten“, begründete Fraktionschef Florian Graf den Vorstoß seiner Fraktion in der Bild-Zeitung. „Die dort betreuten Kleinstkinder sollen Kind sein dürfen, ohne in jüngsten Jahren mit Fragestellungen zur sexuellen Identität konfrontiert zu werden.“ Auch die AfD kritisierte die Broschüre. „Eine solche frühkindliche Sexualpädagogik ordnet das Kindeswohl einer ideologisch motivierten Vision einer neuen Gesellschaft unter“, sagte der bildungspolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Franz Kerker. Homosexuelle und transsexuelle Lebensweisen seien „zu tolerieren“. Die Norm sei jedoch „ganz klar die auf Fortpflanzung angelegte Beziehung zwischen Mann und Frau“. Hintergrund der Debatte ist die mit Steuergeldern mitfinanzierte Broschüre „Murat spielt Prinzessin, Alex hat zwei Mütter und Sophie heißt jetzt Ben“, die vom sozialpädagogischen Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg und der Initiative Queerformat erstellt wurde (JF 8/18). Sie beinhaltet „Empfehlungen für ein inklusives pädagogisches Handeln im Umgang mit Geschlechtervielfalt und Familienvielfalt”, wie es im Vorwort heißt. (ha)





SPD hält  „Kampf gegen Links“ für gescheitert 

Berlin. Innensenator Andreas Geisel (SPD) hält den Kampf gegen Linksextremismus in der deutschen Hauptstadt für fehlgeschlagen. Aber auch bundesweit seien verschiedene Ansätze gescheitert, mit konkreten Programmen so gegen Linksextremisten vorzugehen wie gegen Neonazis und Islamisten, zitiert die Nachrichtenagentur dpa den Politiker. „Damit sind wir selber unzufrieden“, sagte der Sozialdemokrat vergangene Woche im Ausschuß für Verfassungsschutz des Berliner Abgeordnetenhauses. Laut Geisels Worten bieten der Berliner Verfassungsschutz und der Staatsschutz der Polizei seit 2010 Schulen Unterrichtseinheiten zum Thema Linksextremismus an. Die CDU forderte einen „Aktionsplan gegen linke Gewalt“. Es gehe auch um eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit, um einer Verharmlosung des Linksextremismus und „stillen Sympathien“ entgegenzutreten, sagte der CDU-Innenpolitiker Stephan Lenz. Kritik an den Programmen kam vom AfD-Vertreter Ronald Gläser: Die CDU wolle „den Steuerzahler weiter melken, um neben dem Kampf gegen Rechts auch einen gegen Links zu finanzieren“, sagte Gläser der JUNGEN FREIHEIT. „Das beste Aussteigerprogramm sind harte Strafen für Steinwürfe auf Polizisten, die Exmatrikulation oder der Entzug der Sozialhilfe.“ (tb)