© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 09/18 / 23. Februar 2018

Blick in die Medien
„taz“ für Dummies
Tobias Dahlbrügge

Die Zeitungslektüre galt einmal als Ausweis einer gewissen Intellektualität. Nicht umsonst warb ein bekanntes Blatt mal mit dem Slogan „Dahinter steckt immer ein kluger Kopf“. Im Fall der taz muß es wohl demnächst heißen, dahinter steckt ein Kindskopf, denn die linksalternative taz bietet ein Angebot in „leichter Sprache“.

„Leichte Sprache“ ist ein Primitivvokabular im „Sendung mit-der Maus“-Stil. Begründet wird der Niveau-Limbo damit, daß auch „Migranten“ und geistig einfach gestrickte Personen die Beiträge verstehen sollen. Daß man ihnen deshalb ein Dummie-Sprech vorsetzt, diskriminiert beide gleichermaßen.

In taz leicht klingt das so: „Menschen mit seelischen Krankheiten sehen in der Zeitung oft traurig aus. Das muß sich ändern.“ Oder: „Klima-Fachleute sagen: Wir haben uns zuwenig Mühe gegeben, um den Klima-Wandel zu stoppen.“ Im Peter-Lustig-Jargon wird auch die AfD erklärt: „Viele Wähler haben bei der Bundestags-Wahl die Partei AfD gewählt. Ein großes Problem ist: Viele Politiker von der AfD sind rechts oder extrem rechts. Sie sind gegen mehr Flüchtlinge in Deutschland. Sie sind gegen gleiche Rechte für Frauen.“ Immerhin steht darüber: „Dieser Text ist ein Kommentar. Ein Kommentar ist ein kritischer Text mit einer persönlichen Meinung.“ 

Die Leser sind keine Dussel. Oder will man gerade denen linksgrüne Ideologie unterjubeln?

Grund für die Einführung des Angebotes sei: „Leichte Sprache sind Texte ohne Fremd-Wörter und mit kurzen Sätzen. Viele Menschen brauchen Leichte Sprache. Zum Beispiel Menschen mit Lern-Schwierigkeiten, Down-Syndrom, Legasthenie, Alzheimer und Demenz, sowie Menschen, die gerade Deutsch lernen.“ Mitarbeiter übersetzten die taz-Texte in „leichte Sprache“, die dann von Menschen mit Lern-Schwäche geprüft würden. Kommentar in leichter Sprache: Leichte Sprache ist doof. Die Leser sind doch keine Dussel. Oder will man gerade solchen, die dem Inhalt nicht folgen können, linksgrüne Ideologie unterjubeln?