© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 10/18 / 02. März 2018

Meldungen

US-Erweckungsprediger Billy Graham gestorben

MONTREAL. Der wohl bekannteste Evangelist des 20. Jahrhunderts, US-Baptistenprediger Billy Graham, ist am 21. Februar im Alter von 99 Jahren gestorben. In seiner mehr als 70jährigen Verkündigungstätigkeit hat er vor rund 230 Millionen Menschen in 185 Ländern gepredigt, auch mehrfach in Deutschland. Säkulare Medien bezeichneten ihn auch als „Maschinengewehr Gottes“. In Meinungsumfragen in den USA zählte er häufig zu den beliebtesten und vertrauenswürdigsten Personen. Graham wuchs auf einer Milchfarm im US-Bundesstaat North Carolina auf. Mit 16 Jahren wurde er Christ. Seine erste Groß-evangelisation fand 1949 in einem Zelt in Los Angeles statt. Sie war ursprünglich für drei Wochen geplant, erstreckte sich dann aber über acht Wochen, weil das Zelt jeden Abend überfüllt war. 1977 reiste er erstmals in ein kommunistisch geführtes Land – Ungarn. Es folgten Evangelisationen in den meisten Ländern des ehemaligen Ostblocks sowie in China und in Nordkorea. Ab 1989 fanden seine Veranstaltungen durch die Verbreitung über Satellit ein noch größeres Publikum. Er war mit mehreren US-Präsidenten bekannt bis persönlich befreundet. Laut der Deutschen Evangelischen Allianz hat Graham das Evangelium unmißverständlich klar verkündet. Der Geschäftsführer des christlichen Hilfswerks „Geschenke der Hoffnung“, Bernd Gülker, nannte Graham den bedeutendsten Prediger des vergangenen Jahrhunderts. Das Hilfswerk – es ist für die Geschenkeaktion „Weihnachten im Schuhkarton“ bekannt – ging 2001 aus der Billy-Graham-Gesellschaft hervor, die seit 1963 in deutschsprachigen Ländern wirkt. (JF/idea)





Ilija Trojanow erhält Usedomer Literaturpreis

USEDOM. Der Schriftsteller Ilija Trojanow (52) erhält den diesjährigen Usedomer Literaturpeis. Der in Sofia geborene Autor – 1971 flüchtete die Familie nach Deutschland, wo sie politisches Asyl erhielt – gelte als eine der wichtigsten Stimmen der europäischen Gegenwartsliteratur, begründete die Jury ihre Entscheidung. Wie sein jüngster autobiographischer Essay „Nach der Flucht“ (S. Fischer, 2017) zeige, sei er in seine Rolle als Kosmopolit gezwungen worden. Daraus schöpfe er eine ungeahnte Kreativität, so die Jury. „In seinen Werken zeigt er eindrucksvoll, daß das Vertrauen in Demokratie kein Selbstläufer mehr ist, sondern zivilgesellschaftliche Unterstützung, auch von Künstlern, erfordert.“ Der Usedomer Literaturpreis ist mit 5.000 Euro dotiert und mit einem einmonatigen Arbeitsaufenthalt auf der Insel verbunden. Die Preisverleihung an Trojanow findet zum Abschluß der 10. Usedomer Literaturtage unter dem Motto „Wage es, glücklich zu sein“ am 14. April im Seebad Ahlbeck statt. (tha)

 www.usedomerliteraturtage.de