© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 11/18 / 09. März 2018

Meldungen

Zahl der Abtreibungen ist gestiegen

WIESBADEN. In Deutschland werden wieder mehr Kinder abgetrieben. Das teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag dieser Woche mit. Danach wurden im Vorjahr 101.209 ungeborene Kinder im Mutterleib getötet. Das ist ein Zuwachs von 2,5 Prozent im Vergleich zu 2016. In den vergangenen drei Jahren lag die Zahl der Abtreibungen jeweils bei unter 100.000: 2016 waren es 98.721 Abtreibungen, in den Jahren davor 99.237 (2015) und 99.715. (2014). Im vergangenen Jahr waren 72 Prozent der Frauen bei ihrer Abtreibung zwischen 18 und 34 Jahre alt, 17 Prozent zwischen 35 und 39 Jahre und acht Prozent 40 Jahre und älter. Der Anteil der unter 18jährigen lag bei drei Prozent. 96 Prozent der gemeldeten Abtreibungen wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen. Eine Beratung ist in Deutschland vor einer Abtreibung zwingend vorgeschrieben. Frauen erhalten danach einen Beratungsschein, der Voraussetzung für eine rechtswidrige, aber straffreie Abtreibung ist. Medizinische und kriminologische Indikationen waren in vier Prozent der Fälle der Grund. Die Abtreibungen erfolgten überwiegend ambulant – rund 79 Prozent in gynäkologischen Praxen und 18 Prozent ambulant im Krankenhaus. Die meisten Schwangerschaftsabbrüche (22.034) wurden in Nordrhein-Westfalen vorgenommen, gefolgt von Bayern (11.983), Berlin (9.649), Hessen (8.588) und Baden-Württemberg (8.584). (idea/JF)





Erika Steinbach gibt Stiftungsvorsitz ab

BONN. Der frühere hessische Kultus- und Justizminister Christean Wagner (CDU) ist neuer Vorsitzender der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen. Der in Königsberg geborene Politiker tritt die Nachfolge von Erika Steinbach an, die die Stiftung im Jahr 2000 gegründet hat. Sie gab den Vorsitz auf eigenen Wunsch ab. Die 74jährige war langjährige CDU-Bundestagsabgeordnete und Präsidentin des Bundes der Vertriebenen. Im vergangenen Jahr verließ sie die Union und begründete dies mit der nach ihrer Ansicht verfehlten Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Wagner (74) würdigte seine Vorgängerin. Sie habe die Arbeit der Stiftung unter großem persönlichen Einsatz vorangetrieben. Diese informiert über das Schicksal der mehr als 15 Millionen deutschen Deportations- und Vertreibungsopfer aus Mittel-, Ost- und Südosteuropa sowie der vier Millionen deutschen Spätaussiedler. Der Stiftung zufolge war und ist Wagner den Anliegen der Heimatvertriebenen stets verbunden. Er wolle die Arbeit der in Wiesbaden ansässigen Stiftung fortsetzen „im Geiste der Versöhnung und der Bewußtseinsschärfung gegen Menschenrechtsverletzungen durch Vertreibung und Deportation“. (idea/JF)

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