© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 11/18 / 09. März 2018

Meldungen

Datenschützer warnt vor WhatsApp-Nutzung

ERFURT. Thüringens Datenschutzbeauftragter Lutz Hasse (SPD) hat davor gewarnt, WhatsApp privat zu nutzen. 99 Prozent seiner deutschen Nutzer verhielten sich „deliktisch“, wenn sie den zum Facebook-Konzern gehörenden US-Kurznachrichtendienst nutzten, erklärte der provovierte Jurist bei der Vorstellung seines Tätigkeitsberichts. Bei der Anmeldung werde nicht nur die Telefonnummer personenbezogen übermittelt. „Zusätzlich dazu wird bei der Nutzung von WhatsApp automatisch das lokal hinterlegte Adreßbuch des Nutzers mit ausgelesen und alle diese Kontaktdaten ungefragt an Whatsapp übertragen und auf den Servern in Kalifornien/USA gespeichert. Was schlußendlich mit diesen Daten passiert, weiß kein Mensch“, heißt es im „3. Tätigkeitsbericht zum Datenschutz: Nicht-öffentlicher Bereich 2016/2017“. Diese Zustimmung dürfe jemand WhatsApp aber nur geben, wenn alle Menschen, die im Adreßbuch des Nutzers stehen, dem zugestimmt hätten. WhatsApp erhalte Kenntnis von Meta-Daten (IP-Adresse, Geräte-ID, Zeitpunkt) und könne daraus Nutzerprofile erstellen und weitere Rückschlüsse auf die Chatbeteiligten ziehen. (fis)

 www.tlfdi.de





Virtuelle Währung treibt Energieverbrauch hoch

AMSTERDAM. Die abgestürzte und im Februar auf wieder über 8.000 Euro gestiegene virtuelle Währung Bitcoin ist auch wegen ihres Energieverbrauchs, der zum elektronischen „Schürfen“ pro erzeugter Geldeinheit nötig ist, in der Kritik. Dies können für nur einen Bitcoin 7.000 bis 36.000 Kilowattstunden sein – der Jahresverbrauch eines Mehrfamilienhauses. Den weltweiten Stromverbrauch durch Bitcoins beziffert das Portal Digiconomist auf derzeit 52,7 Terawattstunden jährlich. Das entspricht zehn Prozent des deutschen Jahresverbrauchs. Das Visa-Kreditkartennetzwerk braucht nur ein Hundertstel der Energie – beim 300fachen der Jahrestransaktionen. (ck)

 digiconomist.net





Reaktorumrüstungen: Vorsorge gegen den Terror

PEKING. Das China Institute of Atomic Energy (CIAE) verkaufte bis 1990 Mini-Reaktoren zur Gewinnung von Radionukliden für Medizin, Technik und Forschung. Als Neutronenquelle diente waffenfähiges Uran (235U). Angesichts der globalen Terrorgefahren kooperieren inzwischen chinesische und US-Wissenschaftler, um solche Reaktoren in Afrika und Nahost auf gering angereichertes Uran umzustellen. Trotz einiger Spannungen führte 2017 diese Zusammenarbeit zur erfolgreichen Umrüstung eines Forschungsreaktors in Accra (Ghana). Ähnliche Rückführungen sind nun für Iran und Pakistan geplant (Naturwissenschaftliche Rundschau, 1/18). (rs)

 www.ciae.ac.cn





Erkenntnis

„China kann mit seiner Kommandowirtschaft vieles schneller machen als andere Länder. Aber das Land kann keine Wunder auf Befehl bewirken.“

Wang Yongchen, Umweltreporter beim China National Radio und Gründer der Umweltorganisation Green Earth Volunteers (GEV)