© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 11/18 / 09. März 2018

Haltungsnote
Doch nicht alle gleich
Gil Barkei

Die Liste der Kirchenvertreter wird immer länger, die anscheinend ein rotes oder grünes Wahlprogramm der Bibel vorziehen und anstatt den Glauben zu verbreiten, lieber das Vaterunser linker Multikulturalisten hinunterbeten. Natürlich sollen Gläubige sich zu politischen Themen äußern können, und daß die Kirchen den gesellschaftlichen Dialog suchen ist richtig und wichig. Doch die Einseitigkeit dabei spottet nicht nur demokratischen Grundsätzen, sondern auch dem Bibelsatz „Vor Gott sind alle Menschen gleich“. 

Für den Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) scheint dies nicht auf Mitglieder der Alternative für Deutschland zuzutreffen. So hat der BDKJ die Einladung des AfD-Politikers Volker Münz zum Katholikentag in Münster kritisiert. Eine geplante Podiumsdiskussion der religionspolitischen Sprecher der Bundestagsfraktionen solle „ohne Beteiligung der AfD“ stattfinden, forderte die Bundesvorsitzende des BDKJ, Lisi Maier. Sie sehe nicht, „wie es mit diesem Vertreter des Rechtsaußenflügels der Partei möglich sein soll“, über konstruktive Lösungen für gesellschaftliche Probleme zu diskutieren. Vielmehr trage die Einladung zu einer „Normalisierung der AfD und ihrer menschenverachtenden, nichtchristlichen Politik bei“.